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     685  0 Kommentare Palladium – doppelter Antrieb trotz südafrikanischer Einigung

    Der Preis für Palladium ist auf das höchste Niveau seit Februar 2001 hochgeschossen. Das zu Gruppe der Platinmetalle gehörende Edelmetall kommt vor allem in der Autoindustrie zum Einsatz. Obwohl die Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft immer weiter nach unten korrigiert werden, brummt die Autoindustrie. Das ist allerdings nicht der einzige Antriebsmotor für Palladium. Denn nach den Streiks in Südafrika dürfte es noch eine Weile dauern, bis sich die Angebotsseite normalisiert hat. Egmond Haidt prüft die Lage nach der Einigung mit den Gewerkschaften in Südafrika.

    Palladium ist auf der Überholspur: Seit Ende 2013 hat der Preis des Edelmetalls um mehr als 20 Prozent auf 865 Dollar je Unze zugelegt und damit Gold, Silber und Platin bei Weitem abgehängt. Palladium profitiert von der steigenden Nachfrage aus der Autoindustrie. Dort verdrängt Palladium das wesentlich teurere Platin. „Gemäß den Angaben von Norils Nickel, dem weltgrößten Palladiumproduzenten, hat die Technik mittlerweile so große Fortschritte gemacht, dass in Dieselkatalysatoren Platin zu 50 Prozent durch das günstigere Palladium ersetzt werden kann“, schrieben die Analysten der Commerzbank zuletzt in einer Studie. „In Benzinkatalysatoren, wo ohnehin schon vorwiegend Palladium verwendet wird, kann demnach Platin nunmehr im Verhältnis 1:1 durch Palladium ersetzt werden.“ Damit unterstreiche Palladium seine Vorherrschaft bei Autokatalysatoren.

    Robuste Nachfrage aus dem Autosektor

    Palladium auf 1 Jahr

    Palladium auf 1 Jahr

    Laut den Schätzungen der Researchfirma IHS soll der weltweite Automarkt in diesem Jahr von 82 Mio. Fahrzeugen auf 85 Mio. wachsen. Wachstumsmotor ist einmal mehr China. Auf dem weltgrößten Markt soll der Absatz von Pkws um mehr als zehn Prozent auf rund 18,5 Mio. zulegen. Für die USA, die weltweite Nummer zwei im Autosektor, wird ein Zuwachs von 15,5 Mio. auf 16 Mio. Fahrzeuge erwartet. Und in West-Europa sollen die Verkäufe nach Jahren der Talfahrt kräftig zulegen.

    Das sind hervorragende Perspektiven für die Palladium-Industrie. Laut einer Studie der englischen Firma Johnson Matthey, dem weltgrößten Verarbeiter von Platin und Palladium, soll die Nachfrage nach Palladium im laufenden Jahr um 10,9 Prozent auf 10,5 Mio. Unzen steigen und damit erstmals die Marke von zehn Mio. überschreiten. 7,1 Mio. davon kämen aus der Autoindustrie – neuer Rekord.

    Rekordangebotsdefizit bei Palladium

    Während die Nachfrage nach dem Edelmetall brummt, ist das Angebot knapp. So haben sich die drei weltgrößten Platinförderer Anglo American Platinum, Impala Platinum und Lonmin Ende Juni erst nach monatelangen Streiks mit den Gewerkschaften in Südafrika auf einen neuen Vertrag geeinigt. Bis die Produktion wieder ein normales Niveau erreicht, wird es aber Monate dauern. Südafrika ist der weltgrößte Platin- und der zweitgrößte Palladiumförderer nach Russland. Mit einem Marktanteil von 40 Prozent war Russland 2013 der weltgrößte Förderer des Edelmetalls vor Südafrika mit 37 Prozent. Wenn sich die Krise in der Ukraine verschärft und die USA und Europa weitere Sanktionen gegen Russland verhängen, könnte das das Palladiumangebot weiter verknappen. Laut Johnson Matthey soll in diesem Jahr die weltweite Nachfrage das Angebot um 1,61 Mio. Unzen übersteigen. Das wäre ein Rekordangebotsdefizit.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Palladium – doppelter Antrieb trotz südafrikanischer Einigung Der Preis für Palladium ist auf das höchste Niveau seit Februar 2001 hochgeschossen. Das zu Gruppe der Platinmetalle gehörende Edelmetall kommt vor allem in der Autoindustrie zum Einsatz. Obwohl die Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft …

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