Aktien Frankfurt Ausblick
Freundlich erwartet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte am Mittwoch erneut einen Erholungsversuch starten. Nachdem er in der vergangenen Woche rund dreieinhalb Prozent eingebüßt und dann auf Berg- und Talfahrt gegangen war, zeigt nun der X-Dax für den deutschen Leitindex wieder ein Plus von 0,20 Prozent auf 9739 Punkten an. Der EuroStoxx 50 sollte ebenfalls freundlich starten. Unterstützung kommt aus Übersee. In Asien etwa tendieren die wichtigsten Börsen nach starken Wachstumsdaten aus China insgesamt freundlich. Im zweiten Quartal wuchs die chinesische Wirtschaft etwas stärker als erwartet.
Am Nachmittag dürften dann die Erzeugerpreise aus den Vereinigten Staaten in den Blick rücken. Sie könnten laut Analyst Dirk Gojny von der National-Bank Hinweise auf einen Preisdruck liefern, der die US-Notenbank (Fed) möglicherweise "zum Handeln zwingt". Zudem wäre er nicht erstaunt, wenn die Kapazitätsauslastung und Industrieproduktion in den USA etwas besser ausfiele, als es erwartet werde. Mit Blick auf weitere an diesem Tag anstehende Aussagen der Fed-Präsidentin Janet Yellen rechnet Gojny hingegen nicht mit größeren Impulse. "Es ist nicht zu erwarten, dass sie etwas grundsätzlich Neues zu verkünden hat als gestern."
ALLIANZ ZWISCHEN APPLE/IBM LENKT BLICK AUF SAP UND SOFTWARE AG
Auf Unternehmesseite könnten die Aktien von SAP und erneut auch die der Software AG Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die beiden großen, einst verfeindeten amerikanischen IT-Konzerne Apple und IBM wollen im Mobilfunkbereich zusammenarbeiten und eine neue Kategorie von Unternehmens-Apps schaffen. IBM wird zudem speziell auf Apple-Geräte angepasste Cloud-Dienste anbieten sowie seinen Kunden iPhones und iPads verkaufen. Ein Händler sagte dazu: "Anfangs dürfte der Einfluss aus diesem Vorhaben noch gering sein, aber diese Neuigkeiten könnten auf die Stimmung bei den Aktionären von Software-Konzernen wie SAP oder Software AG drücken und langfristig betrachtet eine Bedrohung werden."
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Die Anteilsscheine des Münchener Chipherstellers Infineon dürften auf die Quartalsberichte der Branchenkollegen Intel und ASML reagieren. Eine gestiegene PC-Nachfrage sowie der Ausbau von Rechenzentren sorgte für ein Comeback des US-Prozessorenherstellers Intel. Der Gewinn im zweiten Quartal legte deutlich zu. Europas größter Chipzulieferer ASML hingegen übertraf laut Händlern zwar die Umsatz- und Gewinnerwartungen von Analysten im abgelaufenen Jahresviertel, doch die Jahresumsatzprognose enttäuschte.
GOLDMAN HEBT ANLAGEURTEIL ZU BEIERSDORF AN
Beiersdorf gewannen vorbörslich bei Lang & Schwarz (L&S) nach einer Hochstufung durch Goldman Sachs 1,56 Prozent hinzu. Metro-Aktien legten vor Börsenstart bei L&S um gut ein Prozent zu. Der Einzelhandelskonzern steht mit seiner Elektronikhandelskette Media-Saturn auf der Titelseite des "Handelsblatts". Für Fantasie sorgt eine mögliche Ausgliederung, der die "größten Chancen" eingeräumt werden. Als weitere Möglichkeit, um den Gesellschafterstreit mit Erich Kellerhals beizulegen, wird eine Übernahme des 78-prozentigen Anteils von Metro durch den Mitgründer genannt. Als aussichtsreicher gilt dem Bericht zufolge aber der Spin-off mit eigenständiger Börsennotierung./ck/rum