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     1985  1 Kommentar Wenn das Leben an die Türe klopft - Seite 2

    Sie sehen also, als Börsianer bringt es überhaupt nichts, immer die gleiche Meinung zu vertreten, egal was der Markt auch macht. Das gilt für beide Seiten, sowohl für die Dauerbullen als auch die Permabären. Man muss sich hinter den Markt stellen, er hat immer Recht – egal welcher Überzeugung man auch ist.  

    Den Dollar wird es bald nicht mehr geben, eine bereits sehr alte Theorie

    Doch selbst wenn die Märkte haussieren, so wie zurzeit noch in den USA, werden immer mal wieder Untergangsthesen durch die Medien gejagt. Und so fand ich dort unter anderem die Aussage des als „US-Finanzprofi“ betitelten Mike Maloney. Seiner Meinung nach soll es den Dollar in sechs Jahren nicht mehr geben. Die Ursache liege in der extrem expansiven Geldpolitik der Fed. Er erwarte dramatische Folgen für die USA, so Mr. Maloney.

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    Auch solche Aussagen sind geeignet, Angst zu schüren. Wenn man jedoch weiß, dass diese Prognose fast so alt ist, wie die US-Börsen selbst, relativiert sie sich. Nach dem 1929er Crash waren zum Beispiel viele namhafte Analysten und US-Politiker noch bis weit in die 50er Jahre davon überzeugt, dass der Dollar bald nicht mehr existieren würde und auch damals wurde die enorme Ausweitung der US-Geldmenge als Grund dafür genannt. Nach dem 1987er Crash gab es ebenfalls viele Analysten, die noch in die 90er Jahre hinein von dem baldigen Zusammenbruch des Dollars überzeugt waren.

    Aber bis gestern ist das nicht geschehen, und das seit fast 100 Jahren nicht. Das heißt natürlich nicht, dass so etwas niemals passieren kann. Alles ist immer möglich – keine Frage. Aber wenn Sie sich bereits sehr lange und intensiv mit der Börse beschäftigt haben, werden Sie durch solche Aussagen nicht mehr großartig irritiert.

    Denn dann wissen Sie auch, dass die meisten Crashs eben plötzlich auftauchen und zwar gerne dann, wenn niemand damit rechnet. So gab es in den Jahren 1999 und 2000 fast keine Bären mehr. Auch 2007 dünnte die Anzahl der skeptischen Analysten dramatisch aus, kurz bevor 2008 die Lehman-Brothers-Pleite einen erneuten Crash auslöste.

    Für mich gibt es jedoch noch einen weiteren Grund, warum sich die Aussage von Mike Maloney relativiert. Er besitzt einen Online-Edelmetall. und Goldhandel. Ich will ihm nichts unterstellen, ich kenne den Mann nicht. Doch das bedeutet, dass er ein gewisses Interesse an der Verbreitung solcher Aussagen haben könnte. In solchen Fällen werde ich immer skeptisch – auch wenn ich ihm damit vielleicht Unrecht tue. Aber ich habe leider zu häufig miterleben müssen, dass gerade an den Börsen Menschen rein aus geschäftlichen Interessen Thesen verbreiten.

    Nach der Krise ist in der Rally

    Wir haben nun eine lange Krisenzeit hinter uns, die über 13 Jahre andauerte. In der Geschichte der US-Indizes war es bisher immer so, dass nach derart langen und großen Seitwärtsbewegungen lange Aufwärtstrends folgten. Aber auch hier heißt dieses „immer“ nicht unbedingt, dass es auch jetzt so sein muss. Lediglich die Wahrscheinlichkeit dafür ist höher – und an den Börsen kann man nur auf Wahrscheinlichkeiten setzen – denn niemand weiß, was wirklich geschehen wird.

    Und das ist, wie ich vorgestern wieder einmal sehr deutlich erfahren dürfte, auch im Leben so. Jede Sekunde kann entscheidend sein und unser Leben auf so dramatische Weise verändern, das alles anders wird. Und trotzdem leben die meisten von uns in tiefer Zuversicht, dass irgendwie schon alles gut wird. Aber wie düster sähe auch unser Leben aus, wenn man diese Einstellung nicht hätte? Auch an den Börsen ist eine gewisse Portion vorsichtiger Optimismus langfristig gesehen häufig gewinnbringender, als eine sehr pessimistische Überzeugung – zumindest wenn man sich die Entwicklung der vergangenen 100 Jahre anschaut.

    Viele nachdenkliche Grüße

    Ihr

    Jochen Steffens

    (Quelle: www.stockstreet.de)

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    Jochen Steffens
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    Verfasst von 2Jochen Steffens
    Wenn das Leben an die Türe klopft - Seite 2 Manchmal rückt die Börse auch komplett in den Hintergrund. Spätestens dann, wenn unseren Liebsten etwas zustößt. Meine Frau hatte vorgestern einen Fahrradunfall und musste ins Krankenhaus. Das ist auch der Grund, warum Sie vorgestern keinen …

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