Gold – Kursziel 1.000 Dollar? - Seite 2

1.000 Dollar – ein Einbruch möglich?

In den vergangenen drei Jahren ist der Preis für eine Feinunze Gold (31 Gramm) von mehr als 1.900 US-Dollar auf nunmehr rund 1.300 US-Dollar gefallen. Viele Analysten rechnen mit einem weiteren Preisverfall von rund fünf Prozent für das Edelmetall bis zum Ende des nächsten Quartals. Es gibt auch Prognosen großer Banken, die einen Rückgang des Preises bis auf 1.000 US-Dollar je Feinunze für möglich halten. Profitieren könnte der Preis, falls sich in den kommenden Monaten, von den Vereinigten Staaten ausgehend, die Erwartung einer allmählich zunehmenden Geldentwertung auf den internationalen Märkten verbreiten sollte. Dann könnte Gold auch für westliche Anleger interessanter werden. Asien steht heute schon für mehr als 70 Prozent des gehandelten physischen Goldes als Investment. Weltweit hat sich die Nachfrage zwischen den Jahren 2009 und 2013 auf 1377 Tonnen mehr als verdoppelt. Der Finanzplatz Singapur sieht sich im Zentrum des wachsenden Goldmarktes zwischen China und Indien wegen der hohen Nachfrage und mit Blick auf die Förderung strategisch genau richtig positioniert. Aus den umliegenden Ländern Australien, Indonesien und Papua Neuguinea stammen rund 16 Prozent der weltweiten Lieferungen aus den dortigen Minen.

Gebrauchtes Gold aus Asien

Außerdem stammt bereits die Hälfte des gebrauchten Goldes aus Asien. Albert Cheng, Fernost-Direktor des Branchenverbandes World Gold Council (WGC) erläutert, dass sich der Weltmarkt für Gold weiter von West nach Ost verlagert, Singapurs Ambitionen, ein führender Handelsplatz für Gold zu werden, spiegelt diese Entwicklung wider. Die Einführung des Handelskontraktes bildet die Grundlage für die Entwicklung des Goldmarktes in Südostasien. Der Finanzplatz baute eine seit Jahren entwickelte Plattform für die Beratung von Vermögenden auf. Mit einer Anlagesumme von deutlich mehr als 500 Milliarden US-Dollar ist Singapur in diesem Bereich Platz eins in Asien. Den Handel mit Rohstoffen hatte die Regierung schon vor Jahren als wichtiges Wachstumsfeld definiert. Im Jahr 2012 wurde die Mehrwertsteuer auf Edelmetalle abgeschafft, da sie vor allem als Finanzanlage betrachtet werden.

Zudem muß in Singapur die Einfuhr und Ausfuhr von Edelmetallen nicht deklariert werden. Gelagert werden können sie im „Singapore Freeport“, einem Tresor von 22.000 Quadratmetern in der Freihan-delszone am Flughafen. Im September sollen die ersten Kontrakte für die 25-Kilo-Stücke über die Börse gehandelt werden. Das Gold wird in Singapur physisch geliefert. Beteiligt am Aufbau sind neben der Singapore Exchange (SGX) der WGC, die Singapurer Bullion Markt Vereinigung (SBMA) und die vier Geschäftsbanken JP Morgan, Scotia Bank, Standard Bank und Standard Chartered.