Commerzbank und Deutsche Bank an der Spitze

1000 Punkte oder rund 10 Prozent büßte der DAX seit dem Rekordhoch ein, die Bären haben sich eindrucksvoll zurückgemeldet. Eine gute Gelegenheit, um einen Blick auf die aktuelle Bewertung der einzelnen DAX-Aktien zu werfen. Schließlich waren die ambitionierten KGVs bis vor wenigen Wochen ein Argument der Pessimisten. Das ist auch bei Tesla der Fall, dennoch dreht die Aktie weiter auf – danke einer Analystenempfehlung.

Auf Basis der von boersengefluester für 2015 geschätzten Gewinne sind die Bewertungsrelationen immer noch nicht als günstig einzuordnen. Mit einstelligen KGVs locken derzeit nur Deutsche Bank und Münchener Rück. Beide Werte sind auch im historischen Vergleich durchaus attraktiv. So liegt der 10-Jahres-Durchschnitt der Deutschen Bank bei rund 11, für den Rückversicherer liegt die Kennziffer bei 10,7. Für Allianz und Daimler wird ein KGV von rund 10,1 aufgerufen, beide Werte liegen aber über dem langjährigen Durchschnitt.

Commerzbank und Deutsche Bank mit Spitzenbuchwert

Deutsche Bank, seit Jahresanfang

Am anderen Ende des Rankings finden sich mit Merck und Beiersdorf zwei Werte mit einem 2015er-KGV von mehr als 20. Spontan würde man diese Aktien eher meiden, aber hier gilt es die Historie zu beachten. Bei Merck liegt der 10-Jahres-Durchschnitt bei 25, für Beiersdorf waren Investoren sogar bereit, ein KGV von rund 27 zu bezahlen. Aktuell sind die Papiere daher also vergleichsweise günstig. Für 18 der 30 DAX-Mitglieder wird derzeit ein Faktor von mehr als 15 aufgerufen, darunter findet sich mit SAP aber nur ein Indexschwergewicht. Wer sich eher zu den Value-Investoren zählt, schaut noch auf den Buchwert. Commerzbank und Deutsche Bank stechen mit einem KBV von rund 0,5 hervor, auch E.ON, HeidelbergCement und VW gibt es derzeit mit einem Abschlag.

Tesla macht bei Analysten Boden gut

Tesla, seit Jahresanfang

Nach der Beilegung eines Markenstreits in China hat der US-Broker Pacific Crest Securities die Tesla-Aktie mit einem neuen, höheren Kursziel von 316 USD versehen. Morgan Stanley, die schon länger bullisch auf die Aktie waren, haben sich ein Kursziel von 320 USD auf die Fahnen geschrieben. Sie glauben, dass das neue Model X erfolgreicher sein wird als das Vorgänger-Model S. Zusammen mit einem anderen US-Broker, Dougherty & Co.’s (Kursziel 325 USD) sind dies die optimistischsten Einschätzungen für den Titel. Die meisten Banken haben zwar auch Kaufempfehlungen für die Aktie ausgesprochen, allerdings mit Kurszielen von 270 bis 275 USD. Einer der schwächeren Einstufungen hat Goldman Sachs abgegeben. Sie beurteilen de Aktie “neutral” und haben das Kursziel von 200 auf 210 USD angehoben, was aber immer noch rund 15 Prozent unter dem aktuellen Aktienkurs liegt. Wer nach spekulativen Tradingprodukten sucht, findet auf der Long-Seite die DG02JW interessant – Hebel 4, auf der Short-Seite die CC1338. Der Spread ist mit jeweils einem Cent sehr günstig.

Daten von heute

Von Interesse werden heute noch die Zahlen zur Industrieproduktion in Frankreich und zum deutschen Außenhandel sein. Die französische Industrieproduktion soll sich dem Konsens der Volkswirte nach zu urteilen, im Juni leicht verbessert haben. Auch der Außenhandelssaldo Deutschlands wird im Juni leicht verbessert bei 19,8 Mrd. Euro erwartet. Aus den USA kommen um 14.30 Uhr noch Zahlen zur Produktivität und zu den Lohnstückkosten im zweiten Quartal. Letztere sollen deutlich gefallen sein.