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    ROUNDUP 2  263  0 Kommentare Ukraine-Krise macht Henkel Sorgen - Schwächeres Wachstum erwartet

    (neu: Aktienkurs und Aussagen aus Telefonkonferenz)

    DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die sich verschärfenden internationalen Krisen machen dem erfolgsverwöhnten Konsumgüterhersteller Henkel zunehmend Sorgen. Konzernchef Kasper Rorsted stimmte deshalb am Dienstag auf ein schwächeres Gewinnwachstum im zweiten Halbjahr ein: "Aufgrund des sich zuspitzenden Konflikts zwischen Russland und der Ukraine sowie den anhaltenden politischen Unruhen in Nahost gehen wir von negativen Einflüssen auf das Marktumfeld aus."

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    Der bereinigte Gewinn pro Aktie soll in diesem Jahr nur noch am unteren Ende der anvisierten Spanne von 7 bis 9 Prozent zulegen - für die erste Hälfte steht noch ein Plus von 8,4 Prozent auf 2,20 Euro zu Buche. Die Börse reagierte beunruhigt: Henkel-Aktien sackten bis zum frühen Nachmittag um gut 6,5 Prozent ab und waren damit mit Abstand schwächster Wert im Dax . Dabei hielt der Konzern insgesamt an seinen Prognosen fest. Demnach soll der Umsatz organisch - also bereinigt um Währungseffekte und die Einflüsse von Zukäufen - um 3 bis 5 Prozent zulegen. Die operative Marge soll leicht auf etwa 15,5 Prozent steigen.

    RUSSLAND IST VIERTGRÖSSTER HENKEL-MARKT

    Russland ist mit einem Umsatzvolumen von mehr als einer Milliarde Euro weltweit der viertgrößte Markt für den Hersteller von Waschmitteln, Kosmetik und Klebstoffen. Bisher war das Land auch einer der wichtigsten Wachstumsträger für den Konzern. In der ersten Jahreshälfte spürte Henkel allerdings nach eigenen Angaben noch keine großen Auswirkungen der Krise auf das Russland-Geschäft. Der Umsatz legte organisch sogar um rund sechs Prozent zu. Allerdings fraß der Verfall des russischen Rubel diese Zuwächse wieder auf.

    Nun rechnet Rorsted auch im operativen Geschäft mit einem Ende des Höhenflugs. Russland steuere infolge der Krise auf eine Rezession zu, sagte der Manager. Rorsted erwartet deshalb, dass sich die Geschäfte dort in der zweiten Jahreshälfte deutlich verlangsamen - auch wenn Henkel bislang von den Boykotten nicht direkt betroffen sei. Gleichzeitig schloss der Manager nicht aus, dass der Konzern die Sanktionen indirekt zu spüren bekommen könnte - etwa weil Henkel-Klebstoffe in vom Lieferverbot betroffenen Produkten Verwendung finden.

    UKRAINE-GESCHÄFT BEREITS SCHWER BELASTET

    In der Ukraine - einem der zehn wichtigsten Wachstumsmärkte des Konzerns - hatte Henkel dagegen schon im zweiten Quartal Umsatzrückgänge im niedrigen zweistelligen Prozentbereich hinnehmen müssen. Und auch in Osteuropa insgesamt habe sich das Wachstum infolge der Krise im zweiten Quartal bereits verlangsamt, berichtete der Manager. In Westeuropa seien dagegen noch keine Auswirkungen der Krise auf das Geschäft zu spüren.

    Der starke Euro trübte auch insgesamt die Quartalsbilanz. Der Umsatz des Konzerns sank deshalb um 3,5 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Bei konstanten Wechselkursen hätten die die Erlöse hingegen um 3,3 Prozent zulegt. Dazu trugen alle drei Konzernbereiche bei. Das um einmalige Effekte bereinigte betriebliche Ergebnis legte um 2,1 Prozent auf 674 Millionen Euro zu. Unter dem Strich verdiente der Hersteller von Persil-Waschmittel, Schwarzkopf-Shampoo und Pritt-Kleber 441 Millionen Euro, 5,5 Prozent mehr als vor einem Jahr.

    RÜCKGÄNGE AUCH IN NORDAMERIKA

    Zu einem Problem scheint sich derweil auch das Konsumentengeschäft in Nordamerika zu entwickeln. Wegen des harten Wettbewerbs und zahlreicher Werbe-Aktionen setzte Henkel dort weniger um. Zugleich äußerte der Vorstand die Hoffnung, dass sich die überraschend hohen Belastungen aus den Wechselkursen zumindest gegen Jahresende abschwächen werden.

    Eine gewisse Durststrecke wird Henkel nach starken Zuwächsen in den vergangenen Jahren ohnehin nicht umwerfen. Das Unternehmen ist schuldenfrei und weiter auf der Suche nach Zukäufen. Im zweiten Quartal schlug der Konzern bereits zweimal zu. Für die Übernahme der französischen Waschmittelfirma Spotless und von drei US-Herstellern von Profi-Haarpflegeprodukten gab Henkel rund 1,2 Milliarden Euro aus. Für weitere Zukäufe liegen immer noch 4 bis 5 Milliarden Euro bereit, sagte Finanzchef Carsten Knobel. Dabei schaut der Konzern nun auch gerade auf mögliche Ziele in den Schwellenländern./enl/rea/stw/stb




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