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     349  0 Kommentare Übertrieben abgestraft

    Rund ein Drittel hatte die Aktie von Jenoptik zeitweise seit Anfang Juni eingebüßt. Befürchtungen über eine Gewinnwarnung sowie Spekulationen um den Ausstieg eines Großaktionärs hatten den Kurs belastet.

    Die am Dienstag vorgelegten Zahlen für das erste Halbjahr haben nun gezeigt, dass die Sorgen übertrieben waren. Der Photonics-Spezialist hat in den ersten sechs Monaten einen stabilen Umsatz von 283 Millionen Euro erwirtschaftet. Der operative Gewinn legte sogar leicht auf 24,0 Millionen Euro zu, so dass sich die Marge auf 8,5 Prozent erhöhte. Unter dem Strich steht bis Ende Juni ein Nettogewinn von 17,9 Millionen Euro oder 0,31 Euro je Aktie. Der Auftragseingang liegt mit 314,5 Millionen Euro um elf Prozent über dem Vorjahr. Der hohe Auftragsbestand von 438,3 Millionen lässt einen Geschäftseinbruch für die nächsten Monate nicht befürchten. Allerdings wachsen die Bäume auch nicht in den Himmel. Das Geschäft ist zyklisch und leidet unter den eingetrübten Wachstumsperspektiven. Dazu könnte vor allem die Sparte Verteidigung unter den Ausfuhrbeschränkungen leiden, die die Bundesregierung für einige Güter wegen des Konflikts in der Ukraine verhängt hat.




    Ausblick etwas vorsichtiger

    Der Vorstand hat auf die neue Lage reagiert und seinen Ausblick für 2014 etwas vorsichtiger formuliert. Jetzt soll lediglich das untere Ende der bisherigen Spanne erreicht werden, der Umsatz somit um rund fünf Prozent steigen und das EBIT bei etwa 55 Millionen Euro liegen. Ich habe meine Schätzungen ebenfalls etwas nach unten angepasst und dabei vor allem die Prognose für das kommende Jahr gesenkt. Aber selbst nach dieser konservativeren Annahme sehe ich für die Aktie reichlich Potenzial. Das KGV für das kommende Jahr beläuft sich auf günstige 13, der faire Wert liegt mit 13,30 Euro gut 25 Prozent über dem aktuellen Niveau. Dabei habe ich auch die solide Bilanz mitberücksichtigt, die eine üppige Eigenkapitalquote von 55 Prozent und relativ wenige Wackelpositionen in Form von immateriellen Werten ausweist.

    Charttechnisch angeschlagen

    Während Jenoptik bei der fundamentalen Bewertung also hervorragend abschneidet, haben die heftigen Kursverlusten der vergangenen Wochen beim Chartbild ihre Spuren hinterlassen. Der mittelfristige Aufwärtstrend, der die Aktie von rund 3 Euro im Jahr 2009 bis auf 13,50 Euro im Juni geführt hat, ist zwar noch intakt. Kurzfristig sieht der Titel aber angeschlagen aus. Nach der kräftigen Erholung der vergangenen Tage ist daher ein abermaliger Rücksetzer denkbar. Diesen können Anleger zum Einstieg nutzen. Denn die langfristigen Wachstumsperspektiven bleiben gut, so dass es mit der Aktie auf mittlere Sicht wieder aufwärts gehen sollte.


    5-Jahreschart Jenoptik

    Jenoptik

    Kennzahlen:

    Aktie: Jenoptik
    Land: Deutschland
    WKN: 622 190
    Akt. Kurs: 10,50 Euro
    52-Wochen-Hoch / Tief: 13,84 Euro / 9,03 Euro
    Umsatz 14 / 15: 620 Mio. Euro / 650 Mio. Euro
    EPS 14 / 15: 0,74 Euro / 0,81 Euro
    KGV 14 / 15: 14,2 / 13,0
    Marketkap.: 601 Mio. Euro

    Kurschance: +25%

    Interessenkonflikt:

    Der Autor erklärt, dass er bzw. sein Arbeitgeber oder eine mit ihm oder seinem Arbeitgeber verbundene Person im Besitz von Finanzinstrumenten ist, auf die sich die Analyse bezieht, bzw. in den letzten 12 Monaten an der Emission des analysierten Finanzinstruments beteiligt war. Hierdurch besteht die Möglichkeit eines Interessenskonfliktes.

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    Ingmar Königshofen
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    Ingmar Königshofen ist Geschäftsführer bei der FSG Financial Services Group, welche unter anderem das Portal Boerse-Daily.de betreibt. Dort werden mehrmals täglich top-aktuelle Analysen zu DAX, US-Indizes sowie zu besonders attraktiven Einzelwerten veröffentlicht.
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    Verfasst von Ingmar Königshofen
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