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    Hüfners Wochenkommentar  554  0 Kommentare "Aufschwung der Weltwirtschaft?" - Seite 2

    Der Finanzpolitik sind die Hände gebunden. Selbst Ja­pan hat festgestellt, dass von hohen Staatsschulden ein negativer Vertrauenseffekt ausgeht und dass man mit weiterem "Deficit Spending" daher vorsichtig sein sollte.

    Strukturreformen zur Beseitigung von Wachstumshemm­nissen, zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Gesundung der Banken könnten helfen. Sie haben in Spanien den Aufschwung eingeleitet. Indien hat sich Modernisierung auf die Fahnen geschrieben. Aber diese Länder sind Ausnahmen. Wir sehen in Japan, Ita­lien und Frankreich, wie schwer Strukturreformen poli­tisch durch­setzbar sind. Selbst in Deutschland, das sich viel auf seine Rolle als wirtschaftspolitischer "Musterkna­be" einbildet, gibt es keine Reformen.

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    Wenn die politischen Rahmenbedingungen keine Hilfe geben – könnte der Aufschwung vielleicht aus der zyk­lischen Dynamik der Märkte selbst kommen? So wurde schon manch ein Aufschwung geboren. Im Augenblick sieht es aber nicht danach aus. Die Investitionsbereit­schaft der Unternehmen ist weltweit eher schwach. Die Firmen sitzen auf riesigen Cash-Positionen und warten auf Investitionsgelegenheiten.

    Der private Konsum leidet unter der hohen Arbeitslosig­keit in vielen Ländern. Teilweise spielt auch eine Rolle, dass die Realeinkommen nicht, zumindest nicht aus­reichend schnell wachsen. Das gilt selbst für die USA. Nach einer Untersuchung der Federal Reserve stagnier­ten die Realeinkommen der mittleren Einkommensklas­sen in den letzten Jahren, die der unteren Einkommens­klassen (mit einer hohen Konsumquote) sanken sogar.

    Hinzu kommt, dass sich die gestiegenen geopolitischen Risiken negativ auf die Nachfrage auswirken. Die da­durch geschaffene Unsicherheit führt dazu, dass Investi­tionsprojekte verschoben werden. Durch die Rezession in Russland verringert sich die Nachfrage eines nicht un­wichtigen Teilnehmers am Welthandel. Die bisher er­griffenen Sanktionen zwischen dem Westen und dem Os­ten verringern allein das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland um einen Viertel Prozentpunkt.

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    Meine Schlussfolgerung daraus: Es ist alles andere als sicher, dass die Weltwirtschaft im kommenden Jahr stär­ker Fahrt aufnimmt. Sicher gibt es einige Länder, in denen das der Fall sein kann, etwa die USA oder Spanien, Indien, vielleicht auch Brasilien. Die große Mehrheit der Staaten wird auf dem jetzigen Expansionsniveau verharren, viel­leicht sogar darunter bleiben. Das gilt unter anderem für China. In Europa ist wegen der Schwierigkeiten in Italien und Frankreich kaum mit mehr Wachstum zu rechnen. Japan ist mit seinen "Abenomics" ebenfalls noch nicht über dem Berg. In jedem Fall: Ein ausgewachsener Auf­schwung ist das nicht.

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    Hüfners Wochenkommentar "Aufschwung der Weltwirtschaft?" - Seite 2 23. September 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). In den meisten Konjunkturprognosen wird derzeit angenommen, dass die Wirtschaft im nächsten Jahr schneller wächst als in die­sem. Das ist fragwürdig. Von der Geldpolitik kommen – global – im …

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