Düstere Wachstumsaussichten
IWF-Bericht belastet Aktienmärkte - Fällt der Dax schon heute unter 9.000 Punkte?
In den USA brummt die Wirtschaft, doch das allein nützt nichts. Die weltweiten Wachstumsaussichten sind düster, vor allem in Europa drohen harte Zeiten. Die Börsen reagieren umgehend. +++ UPDATE: Dax fällt erstmals seit Monaten unter 9.000 Punkte +++
Zwischen diesen Nachrichten liegen nur ein paar Monate: Anfang Juni kletterte der deutsche Leitindex erstmals über die historische Marke von 10.000 Punkten. „Geht der Dax-Höhenflug weiter oder folgt der Sturzflug?“, titelte damals wallstreet:online. Knapp vier Monate später scheint die Frage beantwortet. Statt in neue Höhen vorzudringen, muss der Dax derzeit sogar um die 9.000 Punkte-Marke bangen. Viele Experten gehen davon aus, dass der Dax in den kommenden Tagen unter 9.000 Punkte rutschen könnten – womöglich sogar schon heute.
+++ Update: Am Vormittag war es dann soweit: Erstmals seit zwei Monaten fiel der Dax unter die wichtige Marke von 9.000 Punkten +++
IWF warnt vor Gefahren für die Weltwirtschaft
Schuld daran sind die weltweiten Wachstumssorgen. So senkte der Internationale Währungsfonds (IWF) gestern seine Prognose für das weltweite Wachstum für dieses Jahr um 0,4 Prozentpunkte auf nun 3,3 Prozent und warnte gleichzeitig vor erhöhten Gefahren für die Weltwirtschaft (wallstreet:online berichtete). Insbesondere die Konjunktur in Europa bereitet den IWF-Experten Sorgen. Statt den bislang erwarteten 1,1 Prozent soll die Wirtschaft in der Euro-Zone nur noch um 0,8 Prozent wachsen, so die jüngste Prognose. Der negative Ausblick macht auch vor dem europäischen Musterschüler Deutschland nicht Halt. Noch im Juli rechnete der IWF mit einem Wachstum von 1,9 Prozent. Diese Aussicht wurde nun um 0,5 Prozentpunkte nach unten korrigiert.
Enttäuschende Konjunkturdaten aus Deutschland
Zu den Hiobsbotschaften des IWF gesellten sich in den vergangenen Tagen enttäuschende Konjunkturdaten aus Deutschland. Wie das „Wall Street Journal Deutschland“ berichtet, drücken neben der Industrieproduktion, die im August um 4 Prozent eingebrochen ist, auch die schwachen Auftragseingänge die Stimmung an der Börse. Der Grund: Viele Anleger würden in den enttäuschenden deutschen Konjunkturdaten ein schlechtes Omen für die anstehende Bilanzsaison sehen, schreibt das „Handelsblatt“.
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Doch nicht nur dem Dax droht ein Sturz unter 9.000 Punkte. Auch im Rest der Welt verhagelten die Sorgen um die Weltwirtschaft die Kurse. Der Dow Jones brach um 1,6 Prozent ein und wies damit laut „Wall Street Journal Deutschland“ den größten Verlust seit Juli auf. Der Nasdaq fiel ebenfalls um 1,6 Prozent, der S&P 500 verlor 1,5 Prozent. Ähnlich erging es der Börse in Tokio. Auch hier gab der Nikkei-Index um 1,2 Prozent nach.
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