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Deutsche Bank: Europa wird das neue China, Euro fällt auf 0,95
Von Markus Fugmann, www.finanzmarktwelt.de
Harter Tobak von der Deutschen Bank: das Institut prophezeit, dass der Euro zum US-Dollar Ende 2017 unter die Parität auf 0,95 fällt. Gleichzeitig sorgten, so die Deutsche Bank, die immensen Handelsbilanzüberschüsse in der Eurozone für eine Euro-Flut (“Euroglut”) – mit schwerwiegenden Konsequenzen für die globale Wirtschaft. So werde Europa maßgeblich für die globalen Finanzmärkte, wie es China aufgrund seiner Handelsbilanzüberschüsse einst in Asien war.
Handelsbilanzüberschüsse, geringe Nachfrage nach Investionen im Gefolge der Euro-Krise, sowie die dadurch sich anhäufenden Ersparnisse der Europäer würden daher zu einer Flucht von Kapital aus dem Euro-Raum führen. Verstärkt werde dieser Trend durch die Politik der EZB – der Euro werde daher weiter abwerten und die Investoren in Europa versuchen, außerhalb des Kontinents zu investieren, da es in Europa kaum mehr Chaancen auf Renditen gebe.
Die Deutsche Bank prognostiziert daher, dass in historisch bislang nie gesehenen Ausmaß Kapital aus der Eurozone abfließen werde – vorwiegend, um in US-Staatsanleihen und solide Anleihen von Schwellenländern investiert zu werden. Während die Konsenmeinung davon ausgeht, dass die Renditen für US-Anleihen steigen werden, sieht die Deutsche Bank das Gegenteil: die Nachfrage aus Europa werde die Renditen der US-Anleihen drücken.
Das klingt durchaus plausibel: die Renditedifferenz (spread) zwischen US-Staatsanleihen und deutschen Staatsanleihen liegt gegenwärtig auf einem Rekordhoch. Da Anleger für deutsche Anleihen kaum mehr Rendite bekommen, werden die deutlich höher verzinsten US-Anleihen insbesondere für europäische Banken immer attraktiver – zumal europäische Banken überflüssige Liquidität von 500 Milliarden bis 1 Billionen Euro haben.
Die Deutsche Bank sagt vorher, dass Staatsanleihenkäufe durch die EZB kommen werden (QE) – diese aber praktisch keinen positiven Effekt hätten. Gleichwohl sei es für die EZB gewissermaßen die einzige Möglichkeit, ihr eigenens Dasein zu rechtfertigen.
Europas Investoren werden daher, so die Deutsche Bank, zu den maßgeblichen Treibern von Preisentwicklungen auf dem Globus:
“Europe is the new China, and via large demand for foreign assets, it will play a dominant role in driving global asset price trends for the remainder of this decade”.
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