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    Aktien Frankfurt  655  0 Kommentare Konjunkturängste fressen Dax-Gewinn eines Jahres auf

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Börsengewinne eines ganzen Jahres sind futsch: Sorgen um die Konjunktur und um früher als erwartet steigende US-Zinsen haben den Dax am Freitagnachmittag auf deutlich tieferem Terrain gehalten. Zeitweise war der Leitindex sogar unter die Marke von 8800 Punkten gefallen - das letzte Mal hatte er vor zwölf Monaten derart niedrig gestanden. Zuletzt konnte der Dax aber einen Teil der hohen Verluste reduzieren und notierte 1,57 Prozent tiefer bei 8863,44 Punkten.

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    Damit deutet sich für die abgelaufene Woche ein Verlust von rund 4 Prozent an. Dies entspräche dem größten Wochenminus in diesem Jahr. Der MDax fiel am Freitag um 1,19 Prozent auf 15 020,80 Punkte. Der TecDax sackte um 2,22 Prozent auf 1157,96 Punkte ab. Beim Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 stand ein Minus von 0,80 Prozent.

    ENTTÄUSCHENDE KONJUNKTURDATEN

    Das Dax-Fiasko in dieser Woche fing am Dienstag mit enttäuschenden deutschen Konjunkturdaten an. Die deutsche Industrie hatte im August den stärksten Rückschlag seit der schweren Wirtschaftskrise vor fünf Jahren erlitten. In den Betrieben brach die Produktion um 4 Prozent ein. Am Mittwoch setzte sich die steile Abwärtsbewegung fort und ließ den Dax unter die stark beachtete 9000-Punkte-Marke abrutschen. Auslöser dafür war die Warnung des Internationalen Währungsfonds (IWF) vor einem Abflauen der Weltwirtschaft. Zudem schraubte der IWF seine Wachstumsprognose für 2014 erneut deutlich nach unten.

    Am Donnerstag hatten Spekulationen über länger niedrige US-Zinsen neue Hoffnungen entfacht. Der stabile Schlussstand des Dax erwies sich im Nachhinein jedoch nur als Strohfeuer. Denn am Freitag zogen sehr schwache Vorgaben von den Übersee-Börsen den wichtigsten deutschen Index schon wieder abwärts. Grund dafür waren ernüchternde Aussagen vom Chef der regionalen Notenbank von St. Louis, James Bullard, der eine erste Leitzinserhöhung weiterhin im ersten Quartal 2015 erwartet. "Die Märkte machen einen Fehler, wenn sie die Zinsprojektionen der Fed ignorieren", hatte Bullard am Donnerstag gesagt. Dies könne schlecht enden. Die Märkte hatten nach dem jüngsten Fed-Protokoll erst Mitte 2015 mit einer Leitzinsanhebung gerechnet.

    TECHNISCHE MARKEN GERISSEN

    Händler begründeten den tiefen Fall vor dem Wochenende auch damit, dass der Index psychologisch wichtige Marken gerissen habe. Dies könne neue Verkaufsaufträge auslösen und Indizes somit noch weiter in die Tiefe reißen. Mit 8900 Punkten sei eine solche Marke am Vormittag durchstoßen worden, sagte der Händler Ludwig Donnert von Orca Capital. Sollte die Schwäche im Tagesverlauf anhalten, könnte die Negativserie durchaus noch deutlich weitergehen, befürchtete Händler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner.

    Laut Daniel Saurenz, Marktexperte bei Feingold Research, waren die Aktienkurse für das gegebene Umfeld lange Zeit zu hoch und passten sich nun der Lage an. Offenbar hätten Anleger das Vertrauen verloren, dass die Notenbanken alles richten werden. Zudem geistere in Europa das Deflationsgespenst durch die Lande und verstärke die Probleme. "Wurde jahrelang jeder Dax-Rücksetzer zum Neueinstieg genutzt, hat sich das Blatt gewendet. Die Dax-Ampel steht erstmals seit Jahren auf rot“, sagte Saurenz.

    INFINEON AM DAX-ENDE - BRANCHENSCHWÄCHE BEFÜRCHTET

    Unter den Einzelwerten im Dax ragten die Aktien von Infineon mit einem Verlust von knapp 5 Prozent heraus. Händler verwiesen auf die Warnung des US-Chipherstellers Microchip Technologies vom Vorabend, der für das laufende und kommende Quartal eine breite Nachfrageschwäche in der Branche voraussagte. Dies sorgte auch bei den Titeln anderer Halbleiter-Konzerne und Technologiefirmen für größere Abgaben.

    Zu den attraktivsten Werten im Dax gehörten die Anteilsscheine der Lufthansa mit einem Minus von lediglich 0,14 Prozent. Der September hat der Fluglinie deutlich mehr Fluggäste und vollere Maschinen beschert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wuchs die Zahl der Passagiere auch dank größerer Flugzeuge um 3,5 Prozent auf 10,28 Millionen. Die Auslastung der Jets verbesserte sich um 1,6 Punkte auf 83,8 Prozent. Die Ticketpreise lagen den Angaben zufolge jedoch deutlich niedriger als ein Jahr zuvor.

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    Die Papiere von Xing brachen um knapp 8 Prozent ein und fielen kurzzeitig bis auf 72 Euro, den niedrigsten Stand seit Dezember 2013. Händler verwiesen zur Begründung der Schwäche auf das Anlegermagazin "Der Aktionär", das die Aktien des Karriere-Netzwerks seinem Musterdepot auf "Verkaufen" gesetzt hatte. Volkswagen-Papiere verloren mehr als 2 Prozent, obwohl der Autobauer mitgeteilt hatte, im September weltweit 3 Prozent mehr Autos verkauft zu haben./edh/das

    --- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---




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