Tages-Tading-Chancen
Börse ist kein Dartspiel - Chartmarken, Alerts und das Problem mit der Erwartung
Gestern stellten wir mit einem Beitrag des Community-Mitglieds tradestats die täglich aktuelle Diskussion „Tages-Trading-Chancen“ vor, in der wallstreet:online-Communitymitglieder ihre Einschätzung der Marktlage vorstellen und individuelle Trading-Möglichkeiten diskutieren.
In dem gestrigen Beitrag betonte tradestats, dass Trader vermeiden sollten, Chartmarken wie Ziel- und Widerstands-Marken „all zu sehr einzuprägen. Da niemand die Kurse von morgen kennt.“ Eine zu eindeutige Erwartungshaltung verhindere „die klare und unvoreingenommene Sicht auf den Markt.“ Einzelne Community-Mitglieder hakten nach: Was genau sei damit gemeint ? Könnte man genau so gut „einen Dartpfeil werfen“, lautete eine konkrete Frage.
Börse ist kein Dartspiel
In seinen Analysen bezieht sich das Community-Mitglied tradestats nach eigenen Angaben auf Chart-Marken eigener und fremder Chartanalysen vertrauter Analysten. Nicht jeder hat immer die Zeit, die Mittel oder die Erfahrung, zum Beispiel Ziel- und Widerstandsmarken zu ermitteln.
Doch ob eigene oder fremde Chartanalysen, Trader sollten sich vor Automatismen in Acht nehmen, antwortet tradestats: „Sagt also der Charttechniker Deines Vertrauen, an der 16.450 sollte der DOW wieder nach unten drehen, würde ich nicht eine automatische SELL-Order auf die 16.450 legen, sondern einen Alert (vielleicht auf 20 Punkte früher) setzen. Sobald der Alert mich also darauf hinweist "Wir sind jetzt bei 16430", beobachte ich, wie sich der DOW an der Stelle verhält. (Der eigene Blick auf den Chart kann auch den Alert natürlich ersetzen)“
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Was kann bei diesem Szenario passieren?
tradestats skizziert drei Szenarien:
a) der DOW läuft die 16450 an und dreht nach unten ab. Ich prüfe also, ob der (Aufwärts-)Trend gebrochen ist? wenn ja, steige ich ein. dabei verliere ich vielleicht ein paar Punkte, weil ich keine keine automatische SELL-Order hatte.
b) der DOW verpasst das Ziel um 8 Punkte (16442). Bricht der Trend schon? ja, dann steige ich ein, obwohl das Ziel nicht erreicht wurde. Meine automatische SELL-Order wäre nicht zum Zug gekommen.
c) der DOW läuft über die 16450. Gilt die Marke noch? vielleicht dreht er aber auch bei 16460, oder gar nicht und wird die Marke jetzt zur Unterstützung und es geht steil aufwärts? Meine automatische SELL-Order wäre vermutlich im Verlust ausgestoppt.
Trader sollten sich die Zeit zum Prüfen nehmen - auch jene, die nur kurzfristig am Markt unterwegs sind, betont tradestats: „Wenn der Alert zu einer ungünstigen Zeit kommt, lass ich auch gerne Trades aus. Ähnlich prüfe ich auch die Ausstiege.“
Das sei auf allen Zeitebenen anwendbar: „Auch wer im Minuten Chart nach Ein- oder Ausstiegen sucht, errechnet sich Zielmarken, Wendepunkte, Unterstützungen etc. Wer nicht direkt im Future handelt ist auch noch auf die Willkür der Broker-Kurse angewiesen. Oder auf die Gemeinheiten der Bigplayer, die größere Zielmarken schon mal ‚antesten‘ oder ‚überschießen' lassen.“
Augen auf - Trendwechsel erkennen
Vorsicht vor dem Manifestieren von Chartmarken im eigenen Kopf, warnt tratestats. „Mal angenommen der DOW hat laut Chartanalyse das besagte obere Ziel von 16450, dreht aber bereits bei 16430 nach unten ab. Hier besteht die Gefahr, das man sich die Marke von 16450 so sehr im Kopf eingebrannt hat, das man zu spät erkennt das bereits ein Trendwechsel stattgefunden hat und man nicht dabei ist. Noch schlimmer ist, wenn man dann beim ersten Rückläufer sagt ‚die Marke von 16460 soll ja noch kommen, ich halte gegen mit Long’.“
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Anmerkung: Die Beiträge in den Tages-Trading-Chancen sind individuelle und subjektive Meinungen der einzelnen Community-Mitglieder von wallstreet:online. Sie stellen keine Handelsempfehlung
dar. Besuchen Sie die Tages-Trading-Chancen und diskutieren Sie Ihre individuelle
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