Rohstoffe
Energiesektor belastet Rohstoffe
„Rohstoffe haben ein neues Fünf-Jahres-Tief erreicht. Verluste im Energie- und Industriemetall-Sektor haben Gewinne bei Edelmetallen und im Agrar-Sektor aufgewogen“,
sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Die schwachen Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft hätten die industrieabhängigen Rohstoffe wie etwa den Energiesektor oder Industriemetalle
weiter unter Druck gesetzt. Zusätzlich hätte die steigende Volatilität in fast allen Anlageklassen eine Rolle gespielt. „Vor allem in der Eurozone, wo die Spreads zwischen deutschen Staatsanleihen
und Anleihen aus den Peripherieländern angestiegen sind und der DAX auf ein 13-Monats-Tief gefallen ist“, sagt Hansen.
Die Schwäche bei Industriemetallen sei insbesondere auf Nickel und Zink zurückzuführen, während Kupfer auf den tiefsten Stand seit April 2014 gefallen sei.
Edelmetalle hätten hingegen sowohl von den schwächelnden Aktien- und Anleihenmärkten als auch von den fallenden Kursen beim US-Dollar profitiert. Gold hingegen habe die zweite Woche in Folge
zugelegt und nahezu den Zielkurs der Saxo Bank von 1.253 USD pro Feinunze erreicht. „Der kurzfristige Ausblick auf das gelbe Edelmetall hat sich somit von negativ auf neutral verschoben. Ich
erwarte daher auch eine weitere Konsolidierung im Laufe dieser Woche“, sagt Hansen.
Den größten Schaden für die Rohstoffpreise habe der schwache Energiesektor verursacht, wo die aktuelle Nachfrage dem steigenden Öl-Angebot der OPEC und der Nicht-OPEC-Produzenten nicht gerecht
werden könne. Die Sorte Brent hätte mit einem Kurs von 83 USD pro Barrel ein Vier-Jahres-Tief erreicht. „Der Ölpreis ist um rund 25 Prozent gefallen und ist
damit weit von dem Durchschnittspreis von 110 USD pro Barrel entfernt, an den sich die Märkte in den vergangenen drei Jahren gewöhnt haben“, sagt Hansen. Der Markt müsse nun ein neues Preisniveau
zwischen Angebot und Nachfrage finden.
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