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    ROUNDUP  1201  0 Kommentare Ölbohrfirma C.A.T. Oil wird zum Übernahmeziel

    WIEN (dpa-AFX) - Die österreichische Ölbohrfirma C.A.T. Oil wird zum Übernahmeziel. Eine Gesellschaft mit Sitz auf den britischen Jungferninseln, Joma Industrial Source, habe bereits am Montag 47,7 Prozent der C.A.T.-Oil-Aktien gekauft, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Wer genau hinter der Firma steht, war zunächst unklar.

    C.A.T. Oil teilte dann am Abend mit, das Unternehmen sei mit einem früheren Manager der Ölfeldservice-Firma Schlumberger, Maurice Dijols, "verbunden". Der Vorstand sei vor zwei Tagen über den "mutmaßlichen Aktionärswechsel" informiert worden. Joma behaupte die Mehrheit am langjährigen C.A.T.-Oil-Großaktionär CAT Holding übernommen zu haben, so das Wiener Unternehmen. Im Hintergrund dürfte Joma eine Option an der verschachtelten über Zypern laufenden Gesellschafterkonstruktion gezogen haben.

    Allerdings stehen hinter dem Deal noch Fragezeichen. Der deutsche Wirtschaftsprüfer Walter Höft, der laut C.A.T. Oil bisher 50,25 Prozent an der CAT Holding hielt, schreibt dazu: "Ich wurde am 27. Oktober 2014 von einer zypriotischen Anwaltskanzlei darüber informiert, dass die Joma Industrial Source Corp ihr aufgrund einer Call Option eingeräumtes Erwerbsrecht ausgeübt habe. Ein urkundlicher Nachweis über die Behauptete Übertragung liegt mir nicht vor."

    Die restlichen Anteile an der CAT Holding hält die C.A.T.-Oil-Vorständin Anna Brinkmann. Brinkmann hält unabhängig davon noch weitere elf Prozent der C.A.T.-Oil-Aktien.

    Mit dem offenbar passierten Kontrollwechsel wird gemäß österreichischem Übernahmegesetz ein Pflicht-Übernahmeangebot an die übrigen Aktionäre fällig. Dieses werde in bar erfolgen und dem gesetzlich festgelegten Mindestwert - dem Durchschnittskurs während der vergangenen drei Monate - entsprechen, teilte Joma mit. Die im Kleinwerteindex SDax notierte C.A.T.-Oil-Aktie legte nach der Bekanntgabe um 3,6 Prozent auf 15,20 Euro zu. C.A.T. Oil teilte mit, das Angebot prüfen zu wollten. Der Vorstand der Firma sei über die Pläne von Joma nicht im Vorfeld informiert worden.

    C.A.T. Oil bohrt für große Ölkonzerne wie Gazprom, Lukoil oder Rosneft Ölfelder an und bedient sich dabei der in Europa umstrittenen Fracking-Methode. Dabei werden unter Hochdruck spezielle Flüssigkeiten in den Boden gepumpt, um Öl und Gas an die Oberfläche zu bringen.

    Die Firma erwirtschaftet 98 Prozent ihres Umsatzes in Russland. Zuletzt hatte der schwache Rubel die Umsätze gebremst. Doch dank einer besseren Auslastung der Bohranlagen war der operative Gewinn im zweiten Quartal um knapp ein Fünftel auf 34,1 Millionen Euro gestiegen. Von den westlichen Sanktionen gegen die russische Ölindustrie hatte sich das Unternehmen nicht betroffen gesehen. C.A.T. Oil mit Sitz in Wien wurde 1991 gegründet und ist seit 2006 an der Frankfurter Börse notiert./pro/ham/APA/he




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