Aktienmärkte
Merkwürdiges Kursverhalten
Der Kursverlauf an den Aktienmärkten in dieser Woche war etwas irritierend: Am Montag wurde gemeldet, dass der Ifo-Geschäftsklimaindex als wichtigster Frühindikator für die deutsche Konjunktur bereits zum sechsten Mal in Folge gefallen ist. Dann folgte am Mittwochabend die Entscheidung der US-Notenbank Fed vor dem Hintergrund der konjunkturellen Erholung in den USA die Ankäufe von Staatsanleihen und Hypothekenpapieren zu beenden.
DAX und US-Indizes auf dem Weg zu neuen Allzeithochs
Doch beides machte dem DAX jeweils nur kurz zu schaffen. Er erholte sich stets schnell und notiert nun so hoch wie Anfang Oktober. Zwar ist er mit rund 9.300 Punkten noch relativ weit von seinem Allzeithoch oberhalb der 10.000er Marke entfernt, dafür haben die US-Indizes dieses Niveau mit einer klaren Outperformance gegenüber den deutschen und europäischen Aktien schon wieder erreicht.
In Zeiten ultraleichter Geldpolitik
Es stellt sich deshalb die Frage, ob die alte Weisheit, dass die Börse der realwirtschaftlichen Entwicklung vorausläuft, in Zeiten einer ultraleichten Geldpolitik nicht eher ins Reich der Mythen
gehört.
Dazu passt, dass in der Nacht von Donnerstag auf Freitag die japanische Notenbank eine weitere Lockerung der ohnehin schon lockeren geldpolitischen Zügel beschlossen hat. Die Börsen bejubelten die
zukünftig erhöhte Liquiditätsflut mit stark steigenden Kursen, ignorierten dabei aber, dass das Eingreifen der Notenbank nur aufgrund schlechter Konjunkturdaten erforderlich ist.
Wir trauen dem Braten nicht
Wir trauen dem Braten daher noch nicht so recht und gehen weiterhin nicht davon aus, dass die Jahresendrallye schon begonnen hat. Da wir im „Geldanlage Premium Depot“ bereits deutlich „long“ positioniert sind, konnte unser Musterdepot in dieser Woche aber von den allgemeinen Kursgewinnen ordentlich profitieren. Mit Neuaufnahmen halten wir uns allerdings noch zurück. Wir sehen zwar keine (signifikanten) neuen Tiefs an den Aktienmärkten mehr, es dürfte aber noch einige Tage lang stürmisch bleiben.
Es bleiben Unsicherheiten im Markt
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Auch weil sich die Anleger zwar Wochen- und monatelang auf das jetzige Ende der quantitativen Lockerung vorbereiten konnten, aber sie dennoch nach der Ratssitzung etwas ratlos dastehen. Denn jetzt steht die Frage nach der ersten Zinserhöhung im Raum, wozu die Fed jedoch in der Pressemitteilung zur Sitzungsentscheidung in dieser Woche nicht den erhofften deutlicheren Richtungszeig mitlieferte.