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    Strafzinsen auf Sparkonten  3478  0 Kommentare „Negativzinsen auf Spareinlagen wird es bei den Sparkassen nicht geben“

    Die Deutschen sind ein Volk von Sparern. Keine andere Nation in der Euro-Zone hat so viel Geld auf Sparbüchern, Girokonten sowie Tages- oder Festgeldkonten gelagert. Viele Deutsche wollen gerade in Zeiten sinkender Altersrenten und Verluste durch die Euro- und Bankenkrise auf Nummer sicher gehen und scheuen das Risiko. Tief verwurzelt scheint die Sparer-Mentalität - vom Sparschwein im Kinderzimmer bis zum Sparbuch im Alter.

    Doch seit November erhebt mit der Skatbank aus Altenburg das erste Geldinstitut Strafzinsen für Privatkunden (wallstreet:online berichtete). Zwar dürfte die Anlagehöhe, ab welcher der Negativzins bei der Skatbank greift, für den Normalsparer utopisch erscheinen. Nur was ist, wenn das Modell auch für geringere Anlagesummen Schule macht? Was folgt auf den Taubbruch und wie werden andere Kreditinstitute verfahren?

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    Letzte Woche meldete sich die größte deutsche Bank zu Wort: Strafzinsen werden bald zur Normalität im Alltag deutscher Sparer. Das betont nicht irgendwer, sondern Asoka Wöhrmann, Chefanlagestratege der Deutschen Asset & Wealth Management (wallstreet:online berichtete). Bundesbank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret kritisierte hingegen auf einer Tagung zur Bankenaufsicht vergangene Woche, Strafzinsen auf Spar- oder Giro-Konten seien „negativ für die Sparkultur“.

    Bankenverband schließt Negativzinsen nicht aus

    Jürgen Fitschen, Präsident des Bundesverbands deutscher Banken (BdB), erklärte am Montag in Frankfurt/Main: "Jedes einzelne Institut muss sich mit dem Thema auseinandersetzen.“ Alle Banken würden "sehr verantwortungsvoll" mit dem Thema umgehen, so Fitschen, der auch Co-Chef der Deutschen Bank ist. Sparer mit kleinen Einlagen dürften wohl zunächst von den Belastungen negativer Zinsen verschont bleiben, deutete der BdB-Chef an (siehe: Bankenverband kann negative Zinsen nicht ausschließen). 

     

    Sparkasse sagt Nein und fordert staatliche Anreize zum Sparen

    Strafzinsen auf Sparguthaben wie bei der Skatbank sind für die Sparkassen tabu, versicherte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Georg Fahrenschon, im Interview mit der WirtschaftsWoche: „Negativzinsen auf Spareinlagen wird es bei den Sparkassen nicht geben.“

    Doch das ist noch nicht alles: Der Sparkassen-Präsident fordert zugleich von der Bundesregierung mehr staatliche Anreize zum Sparen. Ein Ansatzpunkt wäre laut Fahrenschon eine deutliche Verbesserung der vermögenswirksamen Leistungen. „Es ist höchste Zeit, diese Instrumente angesichts ultraniedriger Zinsen neu zu justieren.“ Heute werde die Arbeitnehmer-Sparzulage nur bei einem jährlich zu versteuernden Einkommen bis 20.000 Euro bei Einzelveranlagung gewährt. Fahrenschon: „Das heißt, dass nicht einmal mehr ein junger Maurer oder Bürokaufmann bei der Vermögensbildung gefördert wird.“ Der Anlagehöchstbetrag von 470 Euro pro Jahr müsse deutlich angehoben oder dynamisiert werden. Nur so ließen sich wieder die notwendigen Anreize zur Vermögensbildung schaffen.

    Vorsorge für das Alter gefährdet

    Der Sparkassenpräsident mahnt: „Es kann gesamtgesellschaftlich doch nicht richtig sein, dass die vermögensbildenden Maßnahmen nur noch für die Niedrigstverdiener gelten, aber nicht mehr für die breiten Bevölkerungsschichten. Da haben wir uns weit vom ursprünglichen Ziel entfernt.“ Wegen des sinkenden Sparwillens sieht Fahrenschon auch die Vorsorge der Bürger fürs Alter gefährdet. „Hier tickt eine gesellschaftliche Zeitbombe“, warnte der ehemalige bayrische Finanzminister gegenüber der WirtschaftsWoche. „Es wäre ein wichtiges Signal von der Politik, Anreize dafür zu geben, wieder mehr zu sparen.“

    Testballon Strafzinsen ist gestartet - Das meint die Community von wallstreet:online

    „Was werden Sie tun, wenn Ihr Bank einen Strafzins auf Sparkonten einführt?“ - fragte Finanz-Community wallstreet:online ihre Leser. Die Antwort fiel eindeutig aus: Von den 2.795 Befragten antworteten 66,05 Prozent, sie würden sich eine andere Bank suchen. 27,76 Prozent würden nicht länger sparen, sondern investieren. Allein 6,19 Prozent sagte, sie würden mehr Geld ausgeben und konsumieren.

    Der Testballon ist gestartet. Noch scheint die Mehrzahl der Privatanleger ihrer Bank zu vertrauen, den Schritt der Einführung von Negativzinnen nicht zu gehen. Doch bereits insgesamt 42,55 Prozent der Leser von wallstreet:online erwarten schon im kommenden Jahr (27,27 Prozent) die Einführung von Strafzinsen durch die meisten Geldinstitute bzw. sehen diese langfristige als unausweichlich (15.28 Prozent).





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    Strafzinsen auf Sparkonten „Negativzinsen auf Spareinlagen wird es bei den Sparkassen nicht geben“ Die Deutschen sind ein Volk von Sparern. Keine andere Nation in der Euro-Zone hat so viel Geld auf Sparbüchern, Girokonten, Tages- oder Festgeldkonten gelagert. Doch seit November erhebt das erste Geldinstitut Strafzinsen für Privatkunden. Folgen die anderen?