SGL Carbon
SGL-Chef Köhler plant weitere Carbon-Projekte mit der Autoindustrie
Der kriselnde Wiesbadener Technologiekonzern SGL Carbon plant neben den BMW i3 Autos weitere Carbon-Projekte mit anderen Autoherstellern und rechnet dabei mit baldigem Erfolg. „Wir stehen vor dem Durchbruch: Carbonfasern werden zunehmend in Autos eingesetzt – etwa in flachen, einfach zu produzierenden Bauteilen wie Dachrahmen. Dort werden die Produktionskosten sinken; dafür hat SGL das nötige Know-how über die gesamte Wertschöpfungskette“, sagte der seit Januar amtierende SGL-Vorstandschef Jürgen Köhler im Interview mit der „WirtschaftsWoche". Und ergänzt: „Alle Konzerne weltweit verfolgen Carbon-Projekte, unter anderem getrieben durch die CO2-Vorgaben vieler Länder. SGL steht mit vielen Herstellern in Verhandlungen.“
SGL-Vorstandschef Köhler nennt auch Namen: „VW setzt insbesondere über Audi und Lamborghini ebenfalls auf den serienmäßigen Einsatz von Carbon-Bauteilen. General Motors hat kürzlich auch angedeutet, mehr Carbon zu verarbeiten. Porsche ist auch sehr aktiv.“ Doch räumte er im Gespräch mit der „WirtschaftsWoche“ ein: „Keine der Anfragen, die von anderen Herstellern an uns gerichtet werden, erreicht die Dimension von BMW.“ Der Münchner Autobauer und SGL betreiben gemeinsam eine Carbonfaser-Fabrik im US-Bundesstaat Washington.
Keine Entwarnung bei Stellenstreichungen und Werksschließungen: Zwar seien aktuell keine weiteren geplant, „aber das lässt sich für die Zukunft auch nicht ausschließen“, sagte Köhler. Im Rahmen der Restrukturierung hat SGL bereits 1400 von mehr als 6000 Arbeitsplätzen abgebaut. Nicht auf der Sparliste soll hingegen das millionenschwere Sponsoring beim Fußballbundesligisten FC Augsburg stehen: „Wir stehen zu unserem Engagement,“ sagte der SGL-Chef.
5-Tages-Chart SGL Carbon
Nach einem ordentlichen Sprung am Vormittag klettern die Papiere der SGL Carbon zum Nachmittag auf ein Tageshoch von 15,295 - ein Plus von über 5,7 Prozent.
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