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Alstom-Aktionäre machen Weg für Übernahme durch General Electric frei
PARIS (dpa-AFX) - Die Aktionäre des französischen Alstom-Konzerns haben ihr Einverständnis für die Teilübernahme durch den Siemens-Rivalen General Electric (GE) gegeben. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung stimmten am Freitag 99,2 Prozent der Anteilseigner für den Verkauf der zentralen Energiesparte an den US-Industrieriesen. Die Konzerne hatten sich im Juni auf den 12,4 Milliarden Euro schweren Deal geeinigt, der mit Zustimmung der Wettbewerbshüter bis Mitte 2015 über die Bühne gehen soll. Siemens hatte beim Wettbieten um Alstom den Kürzeren gezogen.
Während das zentrale Energiegeschäft komplett an GE geht, bringen die Franzosen ihre Geschäftsbereiche für Stromnetze, erneuerbare Energien sowie Atomenergie in drei Gemeinschaftsunternehmen mit dem US-Konzern ein. Allein unter dem Alstom-Dach wird dann nur noch die Transportsparte für Züge und Signaltechnik stehen.
Mit der Teilübernahme geht auch die Amtszeit von Konzernchef Patrick Kron dem Ende entgegen. Er wolle nach dem Abschluss des GE-Deal sein Amt niederlegen und an den jetzigen Chef der Transportsparte, Henri Poupart-Lafarge übergeben, sagte er der Zeitung "Le Figaro".
Laut Kron steht Alstom außerdem kurz vor einem Vergleich mit der US-Justiz wegen einer Korruptionsaffäre. Eine Einigung könnte womöglich schon bald vermeldet werden, sagte Kron auf der Hauptversammlung. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte am Mittwoch unter Berufung auf Insider geschrieben, Alstom müsse 700 Millionen Dollar an das US-Justizministerium zahlen. Konzernmanager sollen zwischen 2002 und 2009 hohe Beträge an Berater und Politiker geschleust haben, um Entscheidungsträger zu bestechen. Damit soll sich Alstom einen Auftrag über 118 Millionen Dollar in Indonesien gesichert haben./mmb/enl/stb