Schwache Quartalssaison erwartet; US-Arbeitsmarktdaten lassen USD fallen - Seite 2
- In den USA wird die heute beginnende Quartalssaison schwächer erwartet. Die Durchschnittsprognose für Q4/2014 sieht nur noch ein Gewinnwachstum von 1,1% vor, was den geringsten Zuwachs seit Q3/2012 darstellt. Für den S&P 500 wird ein Gewinnwachstum von 3,6% angenommen,was signifikant unter dem Durchschnittswert von 5,2% liegt. Begründet wird diese Annahme einerseits durch den gestiegenen USD, der Auslandsgewinne schrumpfen lässt sowie die Exportwettbewerbsfähigkeit einschränkt. Andererseits wird durch den starken Ölpreisverfall ein Rückgang der Gewinne bei den Energieunternehmen von etwa 19,1% prognostiziert. Energieunternehmen machen rund 20% der Marktkapitalisierung des S&P 500 aus und stehen für etwa ein Drittel der Investitionen. Gleichfalls bedeuten sinkende Öl- und Gaspreise eine Nettolohnerhöhung für Konsumenten und auch andere ölintensive Branchen werden auf der Kostenseite entlastet. So ist es nicht verwunderlich, dass seit der September-/Oktoberkorrektur sich der entsprechende Energie-ETF weiter nach unten bewegt, während zyklische Konsumgüter und Fluggesellschaften sich entgegengesetzt entwickeln (siehe Chart des Tages). Dies lässt vermuten, dass auch die Quartalssaison Licht und Schatten bei den Unternehmensergebnissen bringen wird. Die pessimistischen Erwartungen könnten in Einzelfällen aber leicht übertroffen werden und für einen Schub sprechen. Eine selektive Auswahl der Titel ist erforderlich. Auch ist anzunehmen, dass der übergeordnete Vorteil geringer Ölpreise sich wahrscheinlich zeitverzögert über alle Wertschöpfungsstufen ölimportierender Volkswirtschaften bemerkbar macht. Kurzfristig kann es zu Unternehmenspleiten in den Ölförderstaaten kommen, regionale Banken in den USA belasten und für Volatilität sorgen, langfristig ist der Effekt durch sinkende Ölpreise aber übergeordnet positiv zu werten.
Chart des Tages: Energie ETF vs. zyklische Konsumgüter und Fluggesellschaften
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