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    Egbert Prior  2635  0 Kommentare Evotec plant mit Sanofi einen großen Deal

    Auf Regen folgt Sonnenschein. Im November berichteten wir Ihnen, daß sich der Medikamentenforscher von einem Hoffnungsträger verabschieden mußte. Ein Kooperationspartner hatte Studiendaten gefälscht. Der Kurs sackte auf 3 Euro ab. Doch das Geschäftsmodell war nicht gefährdet. Daher rieten wir zum Kauf. Aktueller Kurs 3,83 Euro. 28% Kursplus in eineinhalb Monaten. Hintergrund ist eine Erfolgsmeldung, die es in sich hat. Seit Dezember befindet sich Evotec mit dem Pharmariesen Sanofi in exklusiven Verhandlungen über eine umfangreiche strategische Allianz. Bei Zustandekommen der Zusammenarbeit wäre dies die bislang bedeutendste Kooperation der Hamburger. Es winken garantierte Zahlungen der Franzosen in Höhe von mindestens 250 Millionen Euro verteilt auf die kommenden fünf Jahre. Welche Bedeutung der Deal für die Hanseaten hätte, erkennen Sie am Verhältnis zur Marktkapitalisierung, die derzeit 500 Millionen beträgt. Evotec und Sanofi wollen gemeinsam Medikamente zur Krebsbekämpfung entwickeln. Unter dem Stichwort Outsourcing soll Evotec von den Franzosen den Forschungsstandort Toulouse mit mehr als 200 Wissenschaftlern übernehmen. Derzeit haben die Hamburger etwa 650 Forscher unter Vertrag. Außerdem möchten beide Unternehmen ihre Substanzbibliotheken zusammenlegen. Sanofi könnte 1 Million potentielle Wirkstoffkandidaten einbringen, Evotec verfügt derzeit über etwa 400.000. Solche Bibliotheken werden nicht nur für die eigene Forschung verwendet, sondern auch anderen interessierten Pharmaunternehmen zur Verfügung gestellt. Sollten daraus vielversprechende Entwicklungen resultieren, sind in der Regel Erfolgsbeteiligungen vorgesehen. Noch in der ersten Jahreshälfte wollen die Verhandlungspartner die Verträge unterzeichnen. Wir rechnen damit, daß das Bündnis zustande kommt, ansonsten hätte man sich nicht so weit aus dem Fenster gelehnt. In der Forschungspipeline von Evotec befinden sich derzeit ungefähr 30 Wirkstoffkandidaten, die gemeinsam mit großen Pharmafirmen wie Novartis, Bayer, Böhringer Ingelheim etc. entwickelt werden. Vor Weihnachten meldeten die Hamburger Meilensteinzahlungen aus Kooperationen mit Bayer und Janssen in Höhe von 8 Millionen Euro. Das größte Potential steckt derzeit in einem Wirkstoff für die Indikation Alzheimer, den Evotec an Roche auslizenziert hat. Das Marktpotential wird auf rund 8 Milliarden Dollar p.a. taxiert. In diesem Fall würden Evotec Erfolgsbeteiligungen in Milliardenhöhe (!) winken. Freilich liegt die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns des Projekts, das sich in der klinischen Testphase II befindet, statistisch gesehen bei mehr als 50%. Fazit: Enorme Chancen, begrenztes Risiko durch breitgestreutes Portfolio.

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    Verfasst von Egbert Prior
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