DAX hält sich gut - noch? - Seite 2
Die schlechten Ratgeber
Es ist für Anleger und Trader eine der schwierigsten Aufgaben, sich von den Mainstream-Nachrichten und –Stimmungen zu lösen und, selbst wenn es düster aussieht, eben nicht in Panik zu verfallen. Angst ist einfach der schlechteste Ratgeber an den Börsen (direkt gefolgt von der Gier).
Bleiben Sie nüchtern, sachlich, emotionslos und möglichst entspannt. Achten Sie darauf, was die Kurse der Aktien und Indizes machen. Stellen Sie sich immer hinter den Markt. Und denken Sie daran, dass die besten Chancen immer in den dunkelsten Zeiten der Krisen auf einen warten – dann, wenn alle anderen in Panik verkaufen.
Wie endet eine Rally?
Aber im Moment sind wir weit entfernt von Panik, wir befinden stattdessen in einer starken Rally. Natürlich können geopolitische Faktoren die Kurse selbst in solchen Fällen abrupt und heftig ins Wanken bringen. Umso mehr müssen Sie nun genau beobachten, was geschieht. Aber woran kann man erkennen, dass eine Rally endet?
Zunächst werden die kurzfristigen Trader und die Zittrigen verkaufen. Das sind dann solche Kursrückgänge, wie wir sie am Montag gesehen haben. Das ist für sich genommen noch kein klares Signal, aber man sollte vorsichtiger werden, wenn so etwas geschieht. Wenn die Kurse dann weiter fallen und auch der Umsatz mit den fallenden Kursen weiter zunimmt, wäre das ein Hinweis darauf, dass auch die größeren Anleger Positionen abbauen. Das wäre dann schon ein kritisches Zeichen. Und dann muss man auf die Gegenbewegungen achten. Wann setzen sie ein, eher zu früh oder zu spät? Sind sie dynamisch, wäre das ein Hinweis, dass die Bullen noch Kraft haben, sind sie eher flach und unmotiviert, spricht das dafür, dass das Kaufinteresse zu gering ist. Das wiederum ist gefährlich.
Eine genaue Analyse der Marktbewegungen
Lesen Sie auch
Tatsächlich muss man den Markt mit jeder Bewegung neu analysieren und bewerten und sowohl seine Positionierung als auch die Depotgröße entsprechend anpassen. Das ist sicherlich keine leichte Aufgabe, aber immer noch wesentlich weniger Aufwand, als der Versuch erfordert, eine komplexe Analyse der verschiedenen möglichen Szenarien zu erstellen. Und natürlich wird man einmal zu früh verkaufen, ein anderes Mal zu spät. Den Anspruch, an den Börsen perfekt zu handeln, gehört zu den ersten Dingen, die man unbedingt ablegen muss.