Die Börsenkarawane zieht weiter
Sie erinnern sich: Wir hatten uns gefragt, was eigentlich die Ursache für die Seitwärtsbewegung des DAX unterhalb der 11.000er Marke gewesen ist. Während die meisten Börsenkommentatoren der Meinung waren, dass die Griechenland-Krise belastete, vertrat ich hier die These, dass die Verfallstagspositionierung die Ursache war.
Griechenland spielte keine Rolle…
Nun hat es eine, zumindest vorläufige Einigung in der Griechenland-Krise gegeben. Wenn also wirklich diese Krise die Kursbewegung begrenzt hätte, dann wäre eine massive Rally die Folge der Nachricht einer Einigung gewesen. Doch dazu ist es nicht gekommen. Dass dies nicht direkt geschah spricht eher (!) dafür, dass tatsächlich der Verfallstag die Kurse aufgehalten hat.
Aber es gibt ohne jede Frage schönere Beispiele für die Funktionalität dieser Verfallstagsmethodik. Und ich hoffe, dass ich Ihnen davon Ihnen an den kommenden Verfallstagen noch die ein oder andere demonstrieren kann.
Und weiter im Text…
Derweil zieht die Börsen-Karawane unbarmherzig weiter. Sie kennen es: Keine Nachricht ist an den Börsen älter als die von vorgestern. Griechenland war (aus Anlegersicht) vorgestern, gestern warten die Anleger auf die Anhörung der Fed Chefin Janet Yellen im US-Kongress. Wird die Fed-Vorsitzende deutlichere Hinweise geben, wann es voraussichtlich zu ersten Zinserhöhungen in den USA kommen wird? Wird sie vielleicht wieder einmal eine unbedachte Äußerung von sich geben?
Janet Yellen hat diesbezüglich schon einige Fehler gemacht. Sie sollte langsam gelernt haben, sehr vorsichtig zu formulieren. Und so ist es wahrscheinlicher, dass sie gebetsmühlenartig das wiederholt, was auch schon aus den Sitzungsprotokollen, den Pressekonferenzen und den Statements der vergangenen Fed-Sitzungen bekannt geworden ist.
Die Zwickmühle der Fed
Dabei bleibt das Problem, das ich hier schon beschrieben habe, unverändert: Die Wirtschaft in den USA wächst, der US-Arbeitsmarkt boomt (immerhin war der jüngste US-Arbeitsmarktbericht der beste seit 1997) und die US-Aktienmärkte haussieren. Hier reden schon die ersten Analysten von einer Blasenbildung. Eigentlich sind das alles gute Gründe, die Zinsen anzuheben, insbesondere da die Inflationsgefahren unterschwellig zunehmen.