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    Öl-Preiseinbruch  6666  0 Kommentare Aus der Traum - Ende des Ölpreis-Booms fordert immer mehr Opfer, auch in Europa

    Der eingebrochene Ölpreis fordert immer mehr Opfer. Ein Beispiel: Norwegen. Die norwegische Wohlfahrt basiert besonders stark auf der Ölindustrie. Wegen des Preisabfalls droht nun sogar eine lange Rezession.

    Bereits in der vergangenen Woche berichtete wallstreet:online über das Ende des US-Ölrauschs: Vom Öl-Traum zum Öl-Trauma. Kernaussage: Der extrem gesunkene Ölpreis hat eine ganze Branche ins Mark getroffen und dürfte in ganzen Regionen bleibenden Schaden hinterlassen (mehr dazu siehe hier).

    Doch die US-Fracking-Unternehmen sind beileibe nicht die einzigen Leidtragenden. Auch im Norden Europas dürfte der Einbruch des Ölpreises fatale Folgen haben. Genauer gesagt: In Norwegen. Die dortige Wirtschaft hat lange Zeit extrem von der Ölindustrie profitiert. Nun droht sich das Blatt zu wenden: Verliert die Branche an Kraft, ist die gesamte Wirtschaft betroffen. Denn laut „Handelsblatt“ macht die Ölindustrie „15 Prozent der Wirtschaftskraft, mehr als die Hälfte des Exports und etwa 80 Prozent der Staatseinnahmen“ aus.

    Zukunft ungewiss

    „Ich weiß, dass viele Menschen uns um unsere Situation beneiden“, zitiert das Blatt Kristoffer Sandberg. Mit seinem Job in der norwegischen Ölindustrie gehörte Sandberg zu den Profiteuren. Doch die Zukunft ist weniger gewiss. „Aber ich weiß nicht, wie viele Leute noch ihren Job verlieren oder wie viel länger diese Unsicherheit anhält.“

    Doch es gibt auch Leute, die das Ende des Ölbooms und die damit einhergehenden Konsequenzen gar nicht allzu schrecklich empfinden. Knut Sunde von der Arbeitgeberorganisation Norsk Inudstri ist so einer. „Der Durchschnittsnorweger bekam zu viel. Wir haben Jugendliche, die erwarten, dass der Reichtum vom Himmel fällt“, sagt Sunde.

    Akute Sorgen muss sich Norwegen zumindest um sein generöses Sozialsystem nicht machen. Rund 760 Milliarden Euro habe der Staat zurückgelegt, heißt es in dem Bericht. Doch für immer kann natürlich auch das nicht reichen. „Es wird nicht über Nacht passieren“, zitiert das Blatt Hilde Opoku von den Grünen. „Aber wenn wir aus dieser Ölblase aufwachen, werden wir merken, dass wir nie wieder solch märchenhafte Zustände haben werden.“

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    Die positive Seite des gesunkenen Ölpreises

    Doch es wird natürlich nicht alles schlechter, wenn der Ölpreis sinkt. Verbraucher freuen sich über die sinkenden Preise. Private Haushalte sparen an den Zapfsäulen Geld, das für anderweitigen Konsum ausgegeben werden kann. Unternehmen sparen ebenfalls und schaffen so Raum für Investitionen. Industrienationen würden immens profitieren von dem eingebrochenen Ölpreis, erklärt der US-Ökonom Nariman Behravesh im Interview mit der „Wirtschaftswoche“. „Der niedrige Ölpreis wirkt hier stark wachstumsfördernd“, so Behravesh. Ein klarer Gewinner sei auch Deutschland, das „bislang zu den Glückspilzen 2015“ gehöre.

    Zeit reif für ein Investment in Öl?

    Wie wallstreet:online berichtete, erwarten viele Experten erwarten zumindest mittelfristig eine Erholung der Preise. Nicht alle gehen dabei so weit wie Claudio Descalzi, Chef des italienischen Energieunternehmens Eni, der damit rechnet, dass der Ölpreis in vier bis fünf Jahren bei 200 US-Dollar liegt (siehe hier). Doch auch Andy Hall, der George Soros unter den Rohölhändlern wettet auf steigende Ölpreise (mehr dazu: „Rohölgott“ überzeugt: „Fracking ist ein Blindgänger und der Ölpreis wird steigen“).

    Diese Prognose dürfte den markt auch für Anleger interessant machen. Zuletzt musste beispielsweise BP sogar Verluste hinnehmen. Doch steigende Ölpreise könnten da ganz schnell zu steigenden Kursen führen und ein Investment so lukrativ machen. 




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    Öl-Preiseinbruch Aus der Traum - Ende des Ölpreis-Booms fordert immer mehr Opfer, auch in Europa Hartes Aufwachen aus der Ölblase: Der eingebrochene Ölpreis trifft eine ganze Branche tief ins Mark. Auch der Norden Europas zittert. Wegen des Preisverfalls droht den Förderländern eine lange Rezession.

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