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    Öl-Preisverfall  6778  0 Kommentare Das Ende des US-Ölrauschs - Jetzt schnell investieren?

    Trotz zuletzt wieder leicht steigender Preise: Der Tiefflug des Ölpreises im vergangenen Jahr hat für ein Ende des US-Ölrauschs gesorgt. Viele Öl-Konzerne mussten Gewinneinbußen hinnehmen. Ist jetzt der Zeitpunkt für einen Einstieg gekommen?

    Bereits am Donnerstag berichtete wallstreet:online über das Ende des US-Ölrauschs: Das noch vor einem Jahr als Wachstumsmotor hochgejubelte Fracking ist wegen des Öl-Preisverfalls an die Grenzen der Rentabilität gestoßen. Investitionen werden zurückgefahren. Immer mehr Bohrfelder werden still gelegt (Lesen Sie hierzu: Der US-Ölrausch ist vorbei - Vom Öl-Traum zum Öl-Trauma).

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    Die Klärung der Schuldfrage für den Preisverfall: Nahezu unmöglich

    Den einen Grund für den Verfall des Ölpreises zu finden, dürfte unmöglich sein. Ein positiver Angebotsschock ob der Ölschwemme aus den USA oder ein negativer Nachfrageschock wegen der vor allem in China eingebrochenen Nachfrage nach Öl – die Experten sind sich uneins. Viele geben Ländern wie Saudi-Arabien die Schuld für den drastisch gesunkenen Preis. Dort lässt sich Öl selbst bei weitaus niedrigeren Preisen rentabel fördern.

    In den USA hingegen, wo Anfang 2014 die Hoffnung groß war, Fracking könne der Wirtschaft Rückenwind geben, ist die Förderung bei derart tiefen Preisen kaum rentabel. Viele Unternehmen halten ihr Öl zurück, anstatt es auf den Markt zu bringen. In der Hoffnung auf steigende Preise. Doch selbst das sorgt für neue Probleme. „Um mehr als sieben Millionen Barrel pro Woche wächst die Menge an Öl in den US-Lagern. Schon diese Situation sorgt weiterhin für Druck auf den Ölpreis. Beim WTI-Öl sind deshalb durchaus neue Tiefststände unterhalb von 45 US-Dollar möglich“, zitiert das „Handelsblatt“ Carsten Fritsch, Rohstoff-Experte bei der Commerzbank.

    Gleichzeitig gehen die Investitionen zurück. Bereits ab dem dritten Quartal des laufenden Jahres werde sich dies in rückläufigen Fördermengen bemerkbar machen, glaubt Fritsch. Geringere Fördermengen könnten jedoch dazu führen, dass der Preis wieder steigt. Dem pflichtet auch Asoka Wöhrmann von der Deutschen Asset & Wealth Management bei. Der Preis pro Fass der Ölsorte WTI könne zwar kurzfristig unter 40 Dollar fallen, bis Ende des Jahres rechnet Wöhrmann jedoch „mit einer Erholung bis auf 65 US-Dollar“.

    Ist die Zeit reif für einen Einstieg?

    Kurzfristig sinkende Preise, mittelfristig eine Erholung. Diese Prognose dürfte den Markt auch für Anleger interessant machen. Der Preissturz im vergangenen Jahr hinterließ bei vielen Öl-Konzernen Spuren. Bei Royal Dutch Shell beispielsweise brach der Gewinn im Schlussquartal 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 67 Prozent ein, berichtet das „Handelsblatt“. Andere Konzerne wie BP mussten sogar Verluste hinnehmen. Für Anleger könnte ein Einstieg wegen der mittelfristigen Prognosen zum Ölpreis dennoch lohnend sein.

    Thomas Heidel vom Vermögensverwalter FIDAL empfiehlt dem Bericht zufolge, den Blick vor allem in die USA zu richten. „Dort ist die Auswahl an Öl-Aktien größer, die Liquidität der Aktien an der Börse ist höher und als Bonus gibt es noch die Chance auf Währungsgewinne bei einem weiter schwachen Euro“, zitiert das Blatt Heidel. Doch garantiert ist ein lohnender Einstieg damit noch lange nicht. Längst nicht alle Unternehmen würden die Preise lange durchhalten, glaubt Wolfgang Juds von CREDO Vermögensmanagement. „Einige Öl-Konzerne zahlen ihre Dividenden jetzt schon nicht mehr aus dem erwirtschafteten Gewinn, sondern müssen an ihre Substanz gehen. So etwas können nur die Großen in der Branche länger durchhalten“, zitiert das „Handelsblatt“ Juds. 

    Eine Rückschau: Ölpreis-Krieg, 200 US-Dollar, Fracking-Crash, Finanzkrise

    Aufgepasst - Darum wird der Ölpreis bald bei 200 US-Dollar liegen! - titelte wallstreet:online Ende Januar. Denn Claudio Descalzi, Chef des italienischen Energieunternehmens Eni, rechnet in vier bis fünf Jahren mit einem Ölpreis von 200 US-Dollar. Nein, das ist kein Schreibfehler. Ja, er meint wirklich 200 US-Dollar. Aus seiner Sicht würde sich somit langfristig ein Einstieg für Investoren auszahlen.

    Ähnlich sieht es Andy Hall, der George Soros unter den Rohölhändlern. Er setzt alles auf eine Karte und riskiert dafür sogar sein eigenes Vermögen. Er wettet auf steigende Ölpreise, doch davon ist derzeit keine Spur. Wird der „Gott des Rohölhandels“ dieses Mal alles verlieren oder am Ende doch noch der strahlende Sieger sein? Siehe: “Rohölgott" überzeugt - "Fracking ist ein Blindgänger und der Ölpreis wird steigen"

    Doch so einfach ist das auch nicht: Denn Saudi-Arabien lässt die Muskeln spielen und setzt die Fracking-Industrie in den USA mit Kampfpreisen für Öl unter Druck. Doch was nach einem reinen Öl-Machtpoker aussieht, könnte in Wahrheit die gesamte Finanzwelt aus den Angeln heben. Es droht ein Fracking-Crash – mit fatalen Folgen. Lesen Sie mehr: Achtung, Crashgefahr! Riskante Fracking-Anleihen könnten neue Finanzkrise auslösen.

    „Bei einem Ölpreis-Krieg verliert jeder“, meint der Bloomberg-Autor Leonid Bershidsky. Einen Sieger sieht er am Ende dieses „langen blutigen Kampfes“ trotzdem. Warum das ausgerechnet Russland sein soll und wieso die Fracking-Industrie verlieren wird: "Amerika wird den Ölpreis-Krieg verlieren, siegen wird Russland".





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