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     1030  0 Kommentare Die Fed lenkt, der Markt denkt

    Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

    die Kommentare zu den Äußerungen der Fed-Vorsitzenden Janet Yellen in der vorigen Woche ließen den aufmerksamen Beobachter zunächst etwas ratlos zurück. Geldpolitisch locker eingestellte Analysten – vornehmlich in den USA – sehen nun die erste Zinserhöhung zum Teil erst in 2016 (siehe Steffens Daily vom 25.02.2015). Die straffer orientierten Kommentatoren hierzulande wollen allenfalls eine Verschiebung vom Juni auf Juli sehen.

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    Was wäre die Börse ohne Spekulationen?

    Bei derartigen Diskrepanzen stellt sich natürlich sofort die Frage, wie der Markt diese Angelegenheit bewertet. Man kann es sich natürlich auf zweifache Art einfach machen. Die erste Möglichkeit ist: Der DAX ist deutlich gestiegen, also plädieren die Börsianer offenbar tatsächlich für eine (weitere) Verschiebung. Die Frage ist nur – auf welchen Termin?

    Die zweite Möglichkeit ist, sich der Meinung der Fed anzuschließen. Frau Yellen kündigte schließlich an, das Wörtchen „geduldig“ aus dem Statement zu streichen, wenn die Fed eine Zinserhöhung beabsichtigt. Am liebsten hätte es die Fed nun vermutlich, wenn Anleger und Analysten überhaupt nicht mehr über den Termin spekulieren, bis dieses Wort gestrichen wird. Aber mal ehrlich – was wäre die Börse ohne solche Spekulationen?

    Was der Markt über die Zinserhöhung denkt

    Interessanterweise braucht es in diesem Fall gar keine Spekulationen. Es gibt schließlich eine ganz einfache und völlig eindeutige Möglichkeit, die Meinung des Marktes hinsichtlich der Zinserhöhung zu ergründen: die Fed Funds Futures.

    Diese Futures werden an der Terminbörse Chicago seit vielen Jahren gehandelt und korrespondieren bezüglich  ihrer Verfallstermine mit den entsprechenden Terminen der Fed-Sitzungen. Die Future-Preise lassen sich – ähnlich wie für den Bund-Future (siehe Steffens Daily vom 27.02.2015) in Zinsniveaus umrechnen. Diese entsprechen dem von den Marktteilnehmern für den jeweiligen Sitzungstermin erwarteten Leitzins.

    Ein klarer Blick auf die Markterwartungen

    Werfen wir also einen Blick auf diese Markterwartungen:

    FedWatch

    Quelle: CME Group, eigene Berechnungen

    Dargestellt sind die Markterwartungen für das Leitzinsniveau (senkrechte Achse) in diesem Jahr zu drei verschiedenen Zeitpunkten: von Ende Januar 2015 (hellblaue Säulen), vom Freitag vor der Yellen-Rede (mittelblaue Säulen) und vom Freitag nach der Yellen-Rede (dunkelblaue Säulen), und zwar jeweils für die kommenden acht Fed-Sitzungstermine (waagerechte Achse). Mit den roten Linien sind die typischen Leitzinsniveaus im Abstand von 0,25 Prozentpunkten markiert. Das unterste Niveau (0,25 %; gestrichelte Linie) ist die derzeitige Obergrenze des aktuellen Fed- Leitzinsbandes (0 bis 0,25 %). Der erste Zinsschritt wäre also aus Sicht des Marktes zu erwarten, wenn sich die Säulen der nächsten roten Linie (0,5 %) nähern oder sie überschreiten.

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    Jochen Steffens
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    Verfasst von 2Jochen Steffens
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