Der Goldpreis hat seine Tücken - Seite 2
Hängt der Basiswert am Euro wird’s teurer
Der zweite wichtige Einflussfaktor auf die Höhe der Quanto-Gebühr ist die Korrelation zwischen dem Euro-US-Dollar Wechselkurs und dem Goldpreis. Diese statistische Kennzahl beschreibt, ob zwei
Variablen – hier der Goldpreis und der Euro-US-Dollar-Wechselkurs – dazu neigen, sich im Gleichklang (in diesem Fall wäre die Korrelation nahe +1) oder entgegengesetzt (Korrelation nahe -1) zu
entwickeln. Grundsätzlich gilt, dass eine Quanto-Absicherung umso teurer ist, je höher die Korrelation zwischen dem Wechselkurs und der Kursentwicklung des Basiswertes ist. Zunächst wird eine
Situation betrachtet, in der sich der Goldpreis und der Euro-US-Dollar-Wechselkurs sehr ähnlich bewegen. In diesem Beispiel bedeutet das, dass ein Anstieg des Goldpreises mit einer Aufwertung des
Euro verbunden ist. Wäre der Euro-US-Dollar-Wechselkurs etwa von 1,25 auf 1,30 Euro/US-Dollar gestiegen, hätten die 2.500 US-Dollar nur noch einen Wert von rund 1.923 Euro. Während der Besitzer
eines Quanto-Zertifikates einen Anspruch auf eine Rückzahlung von 2.000 Euro hat, stehen dem Emittenten aus seinem Absicherungsgeschäft nur 1.923 Euro zur Verfügung. Dies würde einer positiven
Quanto-Gebühr entsprechen.
Ein Blick auf den umgekehrten Fall, in dem sich der Goldpreis und der Euro-US-Dollar-Wechselkurs entgegengesetzt bewegen. Ist der Anstieg des Goldpreises beispielsweise mit einer Abwertung des Euro
von 1,25 auf 1,20 Euro/US-Dollar verbunden, hätten die 2.500 US-Dollar einen Wert von rund 2.083 Euro. Das würde dann zu einer negativen Quanto-Gebühr führen.
Neben der Zinsdifferenz und der Korrelation beeinflussen auch die Volatilitäten des Wechselkurses und des Goldpreises die Kosten einer Währungssicherung. Der für Optionen und Optionsscheine geltende Zusammenhang, dass hohe Volatilitäten Anlageprodukte teurer machen, besitzt auch hier Gültigkeit.
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Aus Anlegersicht gilt es insgesamt zu beachten, dass eine Währungssicherung den Preis eines Zertifikats sowohl teurer als auch billiger machen kann. Die entstehenden Kosten betragen in der Regel wenige Prozentpunkte pro Jahr, wogegen die tatsächlichen Wechselkursveränderungen recht ausgeprägt sein können. Und nicht immer läuft es so gut wie Ende 2014, häufig entwickeln sich Gold und Dollar nämlich konträr.