Chemie-Tarifverhandlungen gehen in entscheidende Runde
STUTTGART (dpa-AFX) - Entscheidende Tarifrunde in der Chemieindustrie: Die Gespräche zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeber für die 550 000 Beschäftigten sind am Donnerstag in Stuttgart auf Bundesebene fortgesetzt worden. IG-BCE-Verhandlungsführer Peter Hausmann forderte die Arbeitgeber zur Vorlage eines neuen Angebots auf. Er erwarte, dass man von den bisher angebotenen 1,6 Prozent mehr Geld wegkomme. Es werde sich bis Freitag entscheiden, ob es in freien Verhandlungen zu einer Lösung komme.
Der Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbands, Hans-Carsten Hansen, sagte, eine schnelle Einigung sei nicht in Sicht. "Jetzt geht es darum, dass beide Seiten zeigen, dass sie Schritte aufeinander zu gehen."
Die Gewerkschaft fordert 4,8 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber wollen die Entgelte nach zwei Leermonaten um 1,6 Prozent erhöhen und 200 Euro in einen sogenannten Demografie-Fonds einzahlen. Der Tarifvertrag soll 15 Monate halten.
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Gibt es in Stuttgart im dritten Verhandlungsversuch keine Einigung, ist ein Schlichter gefragt. Scheitert auch das, könnte die Branche auf den ersten Streik seit 1971 zusteuern. Zuvor hatten zwei Gespräche auf Bundesebene und mehrere regionale Verhandlungen kein Ergebnis gebracht./ols/DP/zb