Baader Bank Investmentthema
"Pensionsfonds bestimmen den Kurs"
1. April 2015 MÜNCHEN. (Baader Bank) Im Zentrum des Medieninteresses stehen nach dem starken Anstieg derzeit die europäischen Aktienmärkte. Im Schatten von DAX und Euro hat sich jedoch der japanische Aktienmarkt an die Spitze der internationalen Aktienmärkte gesetzt. In lokaler Währung sind der Nikkei 225 und der Topix seit Anfang Januar rund 10 Prozent gestiegen. Das war das beste Quartal seit dem Schlussquartal 2013.
Doch Anleger hierzulande erzielten mit einem Indexprodukt auf den Nikkei sogar einen Gewinn von 25 Prozent. Der Nikkei 225 ist zuletzt nur noch 200 Punkte und damit einen Steinwurf von der Marke
von 20.000 Punkten entfernt gewesen – dem höchsten Stand seit April 2000. Deutlich mehr noch hat allerdings der Topix zurückgelegt. Bis zum Hoch vom Juni 2007 sind es noch mehr als 11
Prozent.
Doch Analysten sind sich sicher, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis der Aktienmarkt diese Marken knackt. So hob Hisao Matsuura vom Brokerhaus Nomura seine Prognosen auf 19.000 bis
21.000 Punkte für den Nikkei und 1.575 bis 1.725 Punkte für den Topix bis zum Ende des Jahres an. Geht es nach Matsuura, soll der Gewinn der im Topix gelisteten Gesellschaften im Geschäftsjahr
2015, das zum 1. April anfängt, im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent auf 105 Yen und 2016 um weitere 7 Prozent auf 112 Yen pro Aktie steigen.
Bemerkenswert war in den vergangenen drei Monaten die Entkoppelung von Aktien- und Währungskursen. So hat sich der Yen gegenüber dem Euro nicht weiter ab-, sondern sogar aufgewertet. Ein Grund
dafür sind sicherlich die Käufe von Aktien durch die einheimischen Pensionsfonds und Rentenkassen. Damit hat sich die Strategie im Vergleich zu früher deutlich geändert. Ihr Vorbild ist der
staatliche Government Pension Investment Fund (GPIF), der seit einigen Monaten massiv Anleihen verkauft und stattdessen Aktien kauft. Außerdem investiert die Bank of Japan, also die japanische
Notenbank, verstärkt in Aktienindexfonds.