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     591  0 Kommentare Deutsche Wohnen erhielt nicht einmal 40 Prozent der Conwert-Aktien angeboten

    FRANKFURT/WIEN (dpa-AFX) - Bei ihrem Versuch, den österreichischen Immo-Konzern conwert mehrheitlich zu schlucken, sind Deutsche Wohnen weniger als 40 Prozent der conwert-Aktien angeboten worden. Dieses vorläufige Ergebnis sagte ein Vertreter der Deutsche Wohnen am Donnerstagabend der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Schon am Vortag hatte das Unternehmen mitgeteilt, die selbst gesetzte Schwelle von 50 Prozent plus eine Aktie verfehlt zu haben.

    Aus technischen Gründe liege an diesem Tag noch kein endgültiges Resultat vor, das werde in den kommenden Tagen im "Amtsblatt" der "Wiener Zeitung" publiziert, so der Sprecher weiter. Fix sei aber, dass die finale Zustimmung zum Angebot bei unter 40 Prozent liege. Die Übernahme hätte die Deutsche Wohnen mehr als eine Milliarden Euro gekostet.

    Die Deutschen hatten 11,50 Euro je conwert-Papier offeriert - vielen Conwert-Anteilseignern zu wenig, für den Frankfurter Konzern aber schon an der Schmerzgrenze. Unternehmenschef Michael Zahl hatte mehrfach ein Nachbessern des Angebots ausgeschlossen. An diesem Donnerstag gingen die Conwert-Titel an der Wiener Börse mit 2,78 Prozent Abschlag auf 11,20 Euro aus dem Handel. Beobachter hatten bei einem Scheitern des Deals einen noch stärkeren Rückgang erwartet. Im Januar noch unter 10 Euro, war der Aktienkurs im Zuge des Übernahme-Fiebers bis auf 12,40 Euro gestiegen, schon Mitte voriger Woche sackte der Kurs aber bereits unter den Angebotspreis von 11,50 Euro ab.

    Conwert hätte sich der Deutsche-Wohnen-Konzern gerne einverleibt, um so die Weichen auf Expansion stellen zu können, wiewohl nicht alle der rund 27.300 Wohneinheiten von Conwert in Deutschland und Österreich zu dem von der Anzahl her fünf Mal so großen Konzern (zirka 147.000) gepasst hätten. Das Wiener Immo-Unternehmen, deren Wohnungen zum Großteil in Deutschland liegen, geriet den Frankfurtern ins Blickfeld, da es "immer schwieriger zu wachsen" sei, "eine Riesenauswahl gibt es nicht", wie der Deutsche-Wohnen-Chef kürzlich in Wien gesagt hatte.

    Das Deutsche-Wohnen-Portfolio war Stand Ende 2014 mit 10 Milliarden Euro fast viermal so viel wert wie jenes der Conwert (2,8 Milliarden Euro). "Die Welt geht so oder so für uns weiter, selbst wenn die Transaktion nicht kommt", hatte Zahn vorige Woche gemeint.

    Größter Conwert-Einzelaktionär ist mit 24,4 Prozent der Anteile die Haselsteiner Familien-Privatstiftung, die hätte sich bei dem Deal lukrativ von ihren Anteilen trennen können. Haselsteiner und der Investor Karl Ehlerding hatten im Vorfeld schon rund 31 Prozent der Conwert-Aktien zugesagt./sp/gru/APA/he




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