Asset Allokation
Im Kaufrausch rücken Schwellenländer-Aktien in den Vordergrund
Es sind weiterhin die Notenbanken, die das Geschehen an den Märkten bestimmen. So behält etwa die EZB ihren Kurs der Geldschwemme uneingeschränkt bei. Solange die Inflation nicht „nahe, aber unter 2 Prozent“ liegt, wird das Kaufprogramm von monatlich 60 Milliarden Euro fortgesetzt. Eine Knappheit an Staatsanleihen sei nicht ersichtlich, so die EZB.
Doch in den vergangenen Tagen musste vor allem der Dax kräftige Verluste hinnehmen. Ob dies nur eine kurze Verschnaufpause oder der Vorgeschmack auf eine Kurskorrektur an den Märkten war, bleibt abzuwarten. Dafür ist aber ein anderer Trend zu erkennen: Während sich die Trends an den Standardmärkten in Deutschland, Europa und den USA nach dem teils bärenstarken ersten Quartal nun verlangsamen, machen die Schwellenländer einen deutlichen Sprung nach vorne. Während DAX, EUROSTOXX 50 oder auch der Dow Jones oder S&P 500 derzeit schwächeln, suchen die Investoren in ihrem Kaufrausch nach Märkten, die in den letzten Monaten zurückgeblieben sind. Dies gilt sowohl für Aktien als auch für Anleihen. Ein Großteil der Performance geht dabei auf die Währungsentwicklung zurück, denn der Euro hat jüngst seinen Abwärtstrend wieder aufgenommen. Die Politik der EZB wirkt also auch hier und schwächt den Euro im Nebeneffekt weiter ab.
Dies hilft den exportorientierten Unternehmen in Europa. US-Unternehmen, die Gewinner der letzten Jahre, verspüren dagegen aufgrund der Dollar-Stärke einen heftiger werdenden Gegenwind. Die Analysten revidieren deshalb die Gewinnschätzungen für den US-Markt deutlich nach unten, während in Europa und in den Schwellenländern der Gewinntrend seitwärts gerichtet ist. Japan kristallisiert sich als der große Nutznießer im globalen Währungskrieg heraus. Im letzten halben Jahr wurden die Gewinnschätzungen für die japanischen Unternehmen stetig nach oben revidiert.
Auch an den Anleihemärkten hält der Kursaufschwung an. Deutsche Staatsanleihen mit einer Laufzeit von fünf bis sieben Jahren werfen eine negative Rendite von jährlich 0,1 Prozent ab. Wer noch eine hohe Renditeerwartung bei zinstragenden Papieren sucht, findet bei Anleihen aus Schwellenländern eine jährliche Rendite von 6,2 Prozent.
Für Jens Kummer und seine Kollegen von MARS Asset Management, die für unseren flexiblen Dachfonds PRIMA – TOP 20 verantwortlich zeichnen, bleiben Aktien mit Blick auf die Renditeerwartung weiterhin erste Wahl. In der taktischen Anlagepolitik differenzieren sie aber zwischen den verschiedenen Ländern und Regionen. Sie sehen ein Übergewicht in Europa, Japan und bei den Schwellenländern derzeit als sinnvoll an.
Die Währung ist es aber auch, die über das Vorzeichen bei der Performance von Gold-Anlagen entschied. Während der Goldpreis seit Jahresbeginn in Euro gemessen um 10 Prozent zulegte, gab er in US-Dollar betrachtet im selben Zeitraum nach. An den Fundamentaldaten des gelben Edelmetalls hat sich derweil nichts geändert. Und so bleibt es dabei: Etwas Gold gehört aktuell in ein diversifiziertes Anlegerportfolio. Im PRIMA – TOP 20 sind es derzeit sogar knapp 10 Prozent.
Als Fazit bleibt festzuhalten: Die aktuellen Zustände werden nicht ewig anhalten. In jedem Bereich, von den Inflationsraten bis hin zu den weltpolitischen Problemen, befindet man sich auf brüchigem Eis. Auch wenn in unserem Dachfonds Aktien mit rund 60 Prozent übergewichtet bleiben, so ziehen wir in unsicheren Situationen einen frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Anlagen durchaus in Erwägung. So wird auf jeden Fall der Portfolio-Wert geschützt.
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