Daimler, BMW, Infineon – die Überflieger aus dem DAX – wirklich günstig?
Nachdem sich der Euro kräftig erholt hatte, ist er nun wieder im Rückwärtsgang. Entsprechend schichten Investoren Geld verstärkt in jene DAX-Aktien um, die von dem starken Dollar profitieren. Diese Papiere könnten auf der Überholspur bleiben, doch es ist ein heißes Spiel mit dem Währungsfeuer. Dazu müssen die Firmen in der Quartalssaison erst einmal liefern, die Erwartungen sind nach der zwischenzeitlichen Kursrally im DAX um 45 Prozent unter der Hand nicht gerade gering.
Der DAX korrigiert heftig, aber nur kurz. Für Rückenwind sorgt immer noch der schwache Euro, denn seinetwegen verbessert sich die ohnehin starke Wettbewerbsfähigkeit der exportstarken DAX-Unternehmen außerhalb des Euro-Raums weiter. Verantwortlich für den Rückgang des Euro ist die Geldpolitik der EZB. EZB-Chef Mario Draghi hat angekündigt, bis er bis September 2016 1,14 Billionen Euro drucken und damit Staatsanleihen und andere Wertpapiere kaufen wird. Im Gegensatz dazu hat die US-Notenbank bis vor kurzem Investoren darauf vorbereitet, dass zur Jahresmitte die Zinsen angehoben werden könnten, womit die Geldpolitik weiter verschärft werden würde, während sie in der Euro-Zone immer weiter gelockert wird.
Investoren flüchten in den Dollar
Nach der Serie schwacher US-Konjunkturdaten beginnen Investoren allerdings zu spekulieren, dass die Zinsen möglicherweise gar nicht erhöht werden könnten, zumal Fed-Chefin Janet Yellen bei der jüngsten Notenbanksitzung die Prognose für das Wirtschaftswachstum nicht nur für 2015, sondern auch die Folgejahre deutlich gesenkt hat. Das müsste eigentlich den Dollar schwächen. Allerdings flüchten Investoren bei einer deutlichen Eintrübung der Konjunkturperspektiven üblicherweise in den Dollar.
Von dem starken Greenback profitieren die DAX-Unternehmen erheblich, erzielen sie doch insgesamt knapp 40 Prozent ihrer Umsätze im Dollar-Raum sowie in Ländern, deren Währung, wie der chinesische Renminbi, an den Dollar gekoppelt ist. Der DAX ist gegenüber den anderen Indizes aus der Euro-Zone auf der Überholspur, weil der Anteil von Zyklikern, also von stark konjunkturabhängigen Unternehmen deutlich größer ist als in anderen Indizes. Den DAX-Firmen kommt zudem zugute, dass sich die Perspektiven für die Wirtschaft der Euro-Zone aufhellen.