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    Erste Asset Management: 'Zwei Jahre nach der Rana-Plaza-Katastrophe entstehen neue Hotspots an noch billigeren Standorten'

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    Fonds/Sonstiges

    Erste Asset Management: 'Zwei Jahre nach der Rana-Plaza-Katastrophe

    entstehen neue Hotspots an noch billigeren Standorten'

    24.04.2015 / 10:47

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    Heute jährt sich zum zweiten Mal der Einsturz des Rana-Plaza-Gebäudekomplex

    in Bangladesch, bei dem mehr als 1.100 Menschen starben. Unmittelbar nach

    dem Unglück, das den Gipfel einer Vielzahl ähnlicher Ereignisse in der

    dortigen Textilindustrie bildete, wurde das Bangladesch-Memorandum

    verabschiedet. Zu den Unterzeichnern gehörte die Erste Asset Management,

    als einer der ersten Asset Manager. Im Interview spricht Mag. Alexander

    Osojnik, Senior ESG Analyst der Erste Asset Management (EAM), über die

    Entwicklung der globalen Textilindustrie.

    Herr Osojnik, vor zwei Jahren stürzte der Rana-Plaza-Komplex ein, mehr als

    1.100 Menschen starben. Wie haben sich die Arbeitsbedingungen in der

    Textilbranche seitdem verändert?

    Osojnik: In Folge der Rana-Plaza-Katastrophe haben sich rasch

    Industrieinitiativen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Bangladesch

    formiert. Die Mehrzahl der Unternehmen, die damals dort ihren Standort

    hatten, hat mittlerweile in den Entschädigungsfonds für die Opfer der

    Katastrophe eingezahlt. Gleichzeitig kann man leider keine ähnliche

    Geschwindigkeit in den tatsächlichen Anpassungsprozessen feststellen.

    Natürlich brauchen tiefgreifende Veränderungen Zeit. Doch wäre es zumindest

    nötig, dass auch Industrie und Politik diese mit Nachdruck anstoßen. Das

    ist aus unserer Sicht noch nicht ausreichend geschehen. Auch wenn die

    jüngsten Katastrophenmeldungen aus Bangladesch nicht aus der

    Textilindustrie, sondern vom Einsturz einer Zementfabrik mit 100 Toten im

    März 2015 stammen, zeigt das, wie fragil die Arbeitsbedingungen dort nach

    wie vor sind.

    Wie reagiert die Textilindustrie auf die sich langsam verbessernden die

    Arbeitsbedingungen in Bangladesch?

    Osojnik: Leider sehen wir zeitgleich mit der langsamen Verbesserung der

    Arbeitsbedingungen in Bangladesch einen Trend zur Abwanderung in andere

    Länder. Es entstehen neue Hotspots an noch billigeren Standorten wie in

    Myanmar. Hier sind seit etwa eineinhalb Jahren größtenteils koreanische und

    chinesische Akteure dabei, einen neuen Standort für die

    Billig-Textilherstellung aufzubauen. Auch Kambodscha und Vietnam

    ,profitieren' von dieser Entwicklung. So hat zum Beispiel Adidas vier

    seiner sieben Produktionsstandorte geschlossen und nach Vietnam verlagert.

    Nike hat ebenfalls Teile der Produktion aus Bangladesch nach Vietnam

    verlegt. Dies ist bedauernswert, denn fast alle Initiativen haben sich in

    Folge der Rana-Plaza-Katastrophe nur auf Bangladesch beschränkt.

    Entsteht durch den Austausch mit Investoren ein größeres

    Verantwortungsbewusstsein bei den Textilherstellern?

    Osojnik: Es gibt durchaus Anzeichen, dass es Veränderungen im Bewusstsein

    der großen internationalen Markenkonzerne gab. Gleichzeitig sehen wir aber

    noch keinen ausreichenden Trickle-Down-Effekt bis hin zu den tatsächlichen

    Produzenten vor Ort. Natürlich benötigt es Zeit, um die Situation der

    Näherinnen und Näher nachhaltig zu verbessern. Gleichzeitig werden diese

    Prozesse von den gleichen wirtschaftlichen Überlegungen überschattet, die

    ursprünglich zu einer solchen Billigproduktion geführt haben: Es ist

    günstiger, von einem Zulieferer eine Unterschrift für einen Kodex zu

    verlangen, als selbst ein tiefergehendes Kontrollsystem aufzubauen und

    Fabriken zu erneuern.

    Verbesserte Arbeitsbedingungen sind ein Teil von Engagement-Prozessen, wo

    sehen Sie die nächsten Schritte auf dem Weg zu fairen

    Produktionsbedingungen?

    Osojnik: Man kann nicht mehr Nachhaltigkeit erwarten und gleichzeitig den

    Kostendruck in der Produktion erhöhen. Nachdem der Anteil der

    Produktionskosten am finalen Verkaufspreis bereits marginal ist, sollten

    geringe Mehrkosten für eine faire Produktion wirtschaftlich vertretbar

    sein. Auch beim Konsumenten muss das Bewusstsein entstehen, dass es kaum

    möglich ist, Jeans für unter fünf Euro sozialverträglich oder ökologisch

    nachhaltig zu produzieren - Primark und kik sind Beispiele für diese

    Preispolitik. Allerdings haben unsere Recherchen auch gezeigt, dass selbst

    Anbieter von vermeintlicher Luxusbekleidung keineswegs immer höhere soziale

    und ökologische Standards garantieren. Die schlechten Arbeitsbedingungen

    finden ihren Ursprung also vermutlich nicht nur in der Forderung nach immer

    billigeren Waren, sondern auch in der Unternehmenspolitik der Hersteller.

    Ein Asset Manager hat leider nur begrenzte Möglichkeiten, ein Umdenken beim

    Käufer von billiger Kleidung herbeizuführen. Als Investor in börsennotierte

    Unternehmen können wir aber sehr wohl entscheiden, wie wir die Gelder

    unserer Kunden veranlagen.

    Gibt es auch Engagement-Aktivitäten etwa bei den großen Bekleidungshändlern

    und -discountern? Diktieren diese nicht durch ihre Marktmacht den

    Herstellern letztlich die Bedingungen?

    Osojnik: Es steht außer Frage, dass eine grundlegende Veränderung der

    Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie in Asien und zukünftig auch in

    Afrika lediglich mit dem Zutun der großen Bekleidungshändler möglich ist.

    Es gibt auch entsprechende Bestrebungen, hier eine Veränderung anzustoßen.

    Wir bündeln unsere Aktivitäten hier mit unserem internationalen

    Engagement-Partner Global Engagement Services GES, der durch die größeren

    Fondsvolumen, die er vertritt, den größten Einfluss auf die Unternehmen

    erzielen kann. GES steht übrigens derzeit mit H&M in Kontakt.

    Über den Fonds ERSTE RESONSIBLE STOCK GLOBAL

    Fondsstart: 11.07.2003

    Basiswährung: EUR

    Volumen: 226,63 Millionen Euro (per 23.04.2015)

    Verwaltungsgebühr: bis zu 0,96% p.a.

    Laufende Kosten: 1,73%

    Rechnungsjahr: 01.12. bis 30.11.

    Ausschüttung: 01.03.

    Benchmark: MSCI World in EUR

    Anteilklassen:

    A (Ausschüttend)

    ISIN: AT0000A01GL7

    VT (Vollthesaurierend)

    ISIN: AT0000A0FSN4

    T (Thesaurierend)

    WKN: A0J36T

    ISIN: AT0000646799

    Der ERSTE RESPONSIBLE STOCK GLOBAL legt weltweit in Aktien mit deutlichem

    Fokus auf die entwickelten Märkten an. Das Investment-Universum wird einem

    Screening auf qualitativer Grundlage nach CSR/SRI-Kriterien unterzogen. Der

    Fonds ist ein aktiv gemanagter Nachhaltigkeits-Aktienfonds, der weltweit

    investiert. Die Struktur des Fonds - betreffend Sektoren und Währungen -

    orientiert sich am MSCI World Index. Der Fonds wird nach einem vierstufigen

    Investmentprozess verwaltet, auf dessen 1. Ebene das Investmentuniversum

    des Fonds nach Umwelt-, Stakeholder- und Corporate Governance-Kriterien

    gefiltert wird. Auf Ebene 2 werden in einem Investment Board die Ergebnisse

    des Nachhaltigkeitsfilter (Ebene 1) nochmals überprüft und spezielle

    Einzeltitel sowie IPOs diskutiert - am Ende steht das investierbare SRI

    Universum. Auf der nächsten Ebene (3) folgen die Portfoliokonstruktion

    sowie das Risk Management. Auf Ebene 4 finden sich die

    Engagementaktivitäten des Fondsmanagements.

    Rückfragen an:

    Erste Asset Management, Communications & PR

    Nathalie Boyke

    Tel. +43 (0)50 100 19781

    E-Mail: Nathalie.Boyke@erste-am.com

    Paul Severin

    Tel. +43 (0)50 100 19982

    E-Mail: paul.severin@erste-am.com

    Erste Asset Management GmbH

    Habsburgergasse 2 A-1010 Wien,

    www.erste-am.com

    Sitz Wien, FN 102018b,

    Handelsgericht Wien, DVR 0468703

    ergo Kommunikation

    Klaus Spanke

    Tel. +49 (0)221/91 28 87 28

    E-Mail: klaus.spanke@ergo-komm.de

    Die Erste Asset Management GmbH (www.erste-am.com) koordiniert und

    verantwortet die Asset-Management-Aktivitäten (Vermögensverwaltung mit

    Investmentfonds und Portfolio-Lösungen) innerhalb der Erste Group Bank AG.

    An ihren Standorten in Österreich sowie Deutschland, Kroatien, Rumänien,

    der Slowakei, Tschechien und Ungarn verwaltet sie ein Vermögen von 55,3

    Mrd. Euro (per 30.1.2015). In Österreich ist die ERSTE-SPARINVEST seit Ende

    September 2013 Marktführer und verwaltet aktuell ein Fondsvolumen von rund

    31,7 Mrd. Euro (per 30.1.2015).

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    24.04.2015 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,

    übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.

    Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber

    verantwortlich.

    Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten,

    Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.

    Medienarchiv unter http://www.dgap-medientreff.de und

    http://www.dgap.de

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    348251 24.04.2015





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