Börse Daily am Sonntag vom 26.04.2015

auch in der vergangenen Woche erlebte der DAX einen herben Minustag, welcher den deutschen Leitindex mit 2,2 Prozent nach unten drückte. Zum Wochenende setzte aber eine erneute Erholung ein, so dass der Index die letzten fünf Handelstage mit einem Plus von 1,1 Prozent beendete.

Allerdings verlief die Tendenz zuletzt nicht mehr so eindeutig nach oben, wie es in den vorherigen Wochen und Monaten der Fall gewesen war. Grund für die Zurückhaltung der Anleger lag zum einen an der Eintrübung von Konjunkturdaten, vor allem aber an der ungelösten Frage Griechenlands, ob überhaupt und, falls ja, welche Maßnahmen die griechische Regierung wann vorlegen werde, um Unterstützung zu erhalten.

Überraschender Austritt

Statt Grexit gab es am Samstag bei Volkswagen einen Exit der anderen Art. Ein entsprechendes Wortspiel lassen wir, da sich der Name Ferdinand Piëchs mit dem Wort Exit nur schwierig miteinander verbinden lässt. Zwei Wochen nach der überraschenden Äußerung, Piëch sei auf Distanz zum Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn, traten der bisherige Patriarch des Autokonzerns als Vorsitzender des Aufsichtsrats sowie seine Frau Ursula mit sofortiger Wirkung von allen gehaltenen Ämtern zurück. Das Präsidium erklärte danach einvernehmlich, dass „das für eine erfolgreiche Zusammenarbeit notwendige, wechselseitige Vertrauen nicht mehr gegeben“ sei. Piëch wurde somit das Opfer seiner eigenen Polterei.

Quartalszahlen im Fokus

Was diese Zäsur über den personellen Wechsel hinaus für den Konzern bedeutet, wird sich wohl erst auf mittlere, wenn nicht sogar auf lange Sicht zeigen. Wie es in den letzten drei Monaten gelaufen ist, hierzu legen in der nächsten Woche gleiche mehrere DAX-Unternehmen ein Zeugnis ab, auch Volkswagen. Neun Konzerne stehen von Dienstag bis Donnerstag mit Quartalszahlen auf der Agenda und könnten die Lage Griechenlands zumindest vorerst in den Hintergrund rücken. Neben der technischen Seite, welche die Möglichkeit einer oberen Trendwende anzeigt, trübt sich ab Mai auch die saisonale Seite ein. Um den Index weiter nach oben zu bringen, müssen somit die Unternehmen selbst die erwartet guten Zahlen liefern.

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