Weil es ein Samstag ist...
Todesurteil des Euro umdatiert - Neuer Crashtermin ist der 01. Oktober 2015
„Streichen Sie sich den 17. Oktober 2015 rot in ihrem Kalender an!“, riet wallstreet:online in einem vielbeachteten Artikel vor einiger Zeit. Der Grund: Martin Armstrong, Erfinder des bekannten „Economic Confidence Models“, hatte für diesen Tag den nächsten großen Crash angekündigt (siehe: Todesurteil des Euro ist gefällt – Am 17. Oktober 2015 folgt der nächste große Crash).
Aber es gibt ein kleines Problem: der Tag, an dem die Börse abstürzen soll, ist ausgerechnet ein Tag, an dem die Börsen ohnehin geschlossen haben – der 17. Oktober fällt in diesem Jahr nämlich auf einen Samstag.
Kein Problem, denkt sich anscheinend der findige Crashprohet, und datiert den Börsenuntergang kurzerhand um. Neuer Termin des Börsenuntergangs: der 01. Oktober 2015. Gegenüber der „Welt“ sagte der Computeranalyst: „Lassen Sie auf alle Fälle die Finger von Staatsanleihen. Die sind heillos überbewertet. Hier wird es zum großen Crash kommen. Mein Modell sagt den 1. Oktober voraus.“
„So einfach ist die Welt nun mal nicht!“
Auf die gleiche Weise will Armstrong bereits den Kollaps des Nikkei 1989 und die Rubelkrise von 1998 auf den Tag genau vorhergesagt haben. Denn laut seinem Modell kommt es alle 8,6 Jahre zu einem Systemcrash. Grundlage der Berechnung ist die Zahl Pi, für Armstrong sozusagen der heilige Gral. So besteht unser Wirtschaftssystem seiner Meinung nach aus einem stetigen Kreislauf immer wiederkehrender Krisen: Eine Wirtschaftsperiode dauert genau Pi mal 1000 Tage, dann kommt es zum Crash und der Kreislauf beginnt von Neuem.
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„Du meine Güte, so einfach ist die Welt nun mal nicht“, meint das Community-Mitglied NeugierOhneGier und nennt die Berechnungen „verschrobene Verschwörungs- und Untergangsphantasien. Andere wiederum halten große Stücke auf den Computeranalysten und seine Prognosen. Armstrong hätte einen „legendären Ruf als Hellseher der Finanzbranche“, schreibt die „Welt“, seine Prognose sei deshalb „keine unter vielen“.