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    Majestätsbeleidigung?  4285  0 Kommentare Hedgefondsmanager Dan Loeb geht auf Warren Buffett los

    Ein Hedgefondsmanager wagt es, öffentlich über Investorenikone Warren Buffett herzuziehen und sich über die „Trenntaste bei seinen Weisheiten“ lustig zu machen. Majestätsbeleidigung? Das Publikum applaudiert trotzdem.

    Sich an moralische Werte zu halten ist das eine, sich als Moralapostel aufspielen das andere. Vor allem dann, wenn man Wasser predigt, aber Wein trinkt. Trotzdem können Investorenlegenden wie George Soros oder Warren Buffett der Versuchung oft nicht widerstehen. Dabei geriet Ersterer erst letzte Woche in Erklärungsnot, als Gerüchte die Runde machten, ausgerechnet Soros, der immer wieder höhere Steuern für Reiche fordert, hätte jahrelang Steuern aufgeschoben (siehe: Wasser predigen, Wein trinken – Soros streicht 13 Milliarden durch Steuerschlupfloch ein).

    Nach Soros muss sich nun auch Investorenkollege Buffett Häme bezüglich Theorie und Praxis seiner Moralvorstellungen gefallen lassen. Auf einer Konferenz in Las Vegas machte sich Dan Loeb, erfolgreicher aktivistischer Hedgefondsmanager und Gründer von Third Point LLC, darüber lustig, es gebe eine „Trenntaste“ bei Weisheiten des Altmeisters.

    Laut „Business-Insider“ sagte er: „Ich liebe es Warren Buffets Briefe zu lesen. Ich liebe es, seine Worte mit seinen Taten zu vergleichen … Ich liebe seine Weisheiten. Er ist ein sehr kluger Mensch. Aber ich liebe es, wie er Hedgefonds kritisiert, er selbst aber den ersten hatte. Er kritisiert Aktivisten, aber war selbst der erste Aktivist. Er kritisiert Finanzdienstleistungsunternehmen, aber investiert in sie. Er denkt, wir sollten alle mehr Steuern zahlen, aber er selbst liebt es, sie zu vermeiden.“

    Die Ikone Buffett in der Kritik

    In der Tat ist es nicht das erste Mal, dass Beobachter auf die Diskrepanz zwischen Buffetts Äußerungen und seinem Handeln hinweisen. Als ausgerechnet jener Warren Buffett, der sich nach außen hin gerne für Steuergerechtigkeit einsetzt, einen Deal zwischen Burger King und Tim Hortons einfädelte, war die Empörung groß. Immerhin diente die Fusion dazu, den Hauptsitz nach Kanada zu verlegen und auf diese Weise Steuern zu sparen (Siehe Warren Buffet bleibt seinen Prinzipien treu – oder?).

    Aber nicht nur der Gutmensch Buffett, auch das Bild des erfolgreichen Investors Buffett wurde schon öfter angezweifelt. So kritisierte Paul A. Merriman, Buffetts Investmentfirma Berkshire Hathaway stehe nur deshalb so erfolgreich da, weil es sich an einem falschen bzw. zu niedrigem Maßstab messen lasse (siehe: Drei Gründe, die Warren Buffett so erfolgreich machen – Oder ist er das gar nicht?).

    Vom Publikum erntete Loeb im Übrigen Applaus und Gelächter für seine Sticheleien gegen den Altmeister.





    wallstreetONLINE Redaktion
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