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     551  2 Kommentare Deutsche Bank erwägt bei britischem EU-Austritt Rückzug aus London

    LONDON (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank bereitet sich auf einen möglichen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union vor. Das Institut habe eine Arbeitsgruppe aus hochrangigen Managern eingerichtet, um verschiedene Szenarien durchzuspielen, erklärte ein Sprecher am Dienstag in London und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der "Financial Times". Geprüft werde dabei auch, einen großen Teil ihrer Aktivitäten von London zurück in die Eurozone und vor allem nach Deutschland zu holen. Entschieden sei aber noch nichts, hieß es.

    Die Deutsche Bank ist seit 1873 in Großbritannien vertreten und hat derzeit rund 9000 Mitarbeiter in Großbritannien. Ein Großteil des Investmentbankings wird vom großen Handelsraum in London geführt. Der britische Premierminister David Cameron will spätestens 2017 ein Referendum über die EU-Mitgliedschaft seines Landes durchführen. Die Möglichkeit eines "Brexit", wie der mögliche EU-Ausstieg der Briten genannt wird, macht vor allem der Wirtschaft Sorgen.

    Ein weitgehender Rückzug der Deutschen Bank wäre ein erheblicher Schlag für den Finanzplatz London und die stark vom Finanzsektor abhängige britische Volkswirtschaft. Die Deutsche Bank ist das erste Geldhaus, das seine Überlegungen zu einem Rückzug von der Insel öffentlich macht. Es wird damit gerechnet, dass weitere Euro-Banken folgen. Die Londoner Finanzbranche hatte angesichts des schottischen Referendums im vergangenen Jahr bereits Stimmung gegen eine Unabhängigkeit Schottlands gemacht.

    Zuletzt hatten auch britische Traditionsbanken wie HSBC und Standard Chartered öffentlich eine Verlagerung ihrer Zentralen weg von London ins Spiel gebracht. Sie hatten sich dabei über die zunehmend strengeren Regeln für Banken in Großbritannien und vor allem über die neuen Bankabgaben beschwert. Die Deutsche Bank betonte, dass es bei ihren Überlegungen allein um die Frage gehe, ob Großbritannien in der EU bleibt./enl/jha/stb







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