Von Markus Fugmann
Dass Gier Hirn fressen kann, zeigt einmal mehr der amerikanische Investor Carl Icahn. Icahn hat am Montag in einem offenen Brief an den Apple-CEO Tim Cook behauptet, Apple sei dramatisch unterbewertet, der faire Aktienkurs liege bei 240 Dollar (also etwa fast doppelt so hoch wie derzeit). Nun ist es nicht das erste Mal, dass Icahn luftige Bewertungen für Apple ausruft, aber seine Begründung zeigt klar, dass seine Gier nach weiteren Aktienrückkäufen durch Apple, die ihn als Großaktionär weiter bereichern würden, nicht unbedingt förderlich ist für den Intellekt!
Apple hatte kürzlich verkündet, sein Aktienrückkaufprogramm von 90 auf 140 Milliarden Dollar aufzustocken. Das reicht aber nicht, sagt Icahn, weil Apple ja eine so unglaublich gute Zukunft habe – und das vor allem in den Bereichen Fernsehen und Auto, aber natürlich auch mit der unglaublich snesationellen Apple Watch, deren Absatz er in den ersten drei Jahren auf 73,5 Milliarden Dollar schätzt – das wäre mehr als das iPhone oder das iPad in ihren ersten drei Jahren eingespielt haben. Nun hat aber Apple unglücklicherweise die Zulieferer der Apple Watch erst einmal angewiesen, ihre Produktion zu stoppen, weil ein chinesischer Zulieferer Teile für die Apple Watch geliefert hatte, die schnell kaputt gehen. Macht aber nix, sagt Icahn, das wird schon werden. Aber Apple setzt bei seinen teuren Qualitätsprodukten offenkundig auf günstige chinesische Ramschwaren, und so ist es kein Wunder, dass die Apple Watch bei Crashtests abschneidet wie eine Billig-Uhr aus dem Kaugummi-Automat.