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     498  0 Kommentare IFA Hotel steht ein heißer Sommer bevor

    Börse_DAX_Nov_6Solche Relationen gibt es auf dem Kurszettel nicht mehr allzu häufig: IFA Hotel & Touristik erzielte 2014 bei Erlösen von 115,72 Mio. Euro einen Jahresüberschuss von 14,06 Mio. Euro – und bringt gerade einmal 110 Mio. Euro auf die Waagschale. Dabei ist die Nettofinanzverschuldung im Zuge der jüngsten Kapitalerhöhung auf bescheidene 7,4 Mio. Euro geschrumpft. Wer den aktuellen Aktienkurs von 5,54 Euro mit dem im druckfrischen Geschäftsbericht ausgewiesenen Ergebnis je Aktie von 1,71 Euro vergleicht, kommt sogar auf ein extrem verlockendes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 3,2.

    Doch zumindest hier ist Vorsicht angesagt. IFA Hotel berechnet das Ergebnis je Aktie – formal völlig richtig  – auf Basis der durchschnittlichen Aktienzahl. Das waren 2014 genau 7.954.853 Stück. Da sich durch die im November 2014 eingetragene Kapitalerhöhung die Anzahl der Papiere jedoch auf einen Schlag um den Faktor 3,0 erhöht hat, können sich hier Trugschlüsse ergeben. Teilt man den auf die Anteilseigner entfallenden Überschuss durch die gegenwärtige Aktienzahl von 19.800.000 Stück, ergibt sich ein Ergebnis je Aktie von 0,69 Euro. Aber selbst das sieht noch immer verdammt günstig aus. Trotzdem kommt die IFA-Aktie an der Börse nicht in Schwung. Hauptgrund sind die Spätfolgen der Kapitalerhöhung.

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    IFA

    IFA Hotel & Touristik, 1 Jahr

    Tat sich das mehrheitlich zur spanischen Lopesan-Gruppe gehörende Unternehmen zunächst schwer, überhaupt eine schlüssige Begründung für eine derart mächtige Kapitalmaßnahme zu liefern, folgte nach der Vollplatzierung ein unnötiger und kaum nachvollziehbarer Schlingerkurs um die Mittelverwendung. Hieß es zunächst, dass das Geld in erster Linie für Hotelprojekte in der Dominikanischen Republik geplant sei, schwenkte das Management plötzlich auf Spanien um. Nun soll die kommende Hauptversammlung entscheiden. Laut Geschäftsbericht wurde der Termin vorsichtshalber auf zwei Tage – den 16. und 17. Juli 2015 – angesetzt.

    Vermutlich wissen die Spanier, dass sie diesmal nicht so einfach ihren Streifen herunterspielen können. Zurzeit entfallen gut 14 Prozent der Aktien auf den Streubesitz. Und gerade die Privatanleger wollen wissen, ob die Geschäfte zwischen IFA und Lopesan wirklich alle marktgerecht vergolten werden. Schließlich geht es diesmal nicht „nur” um die Kosten für die Reinigung von schmutzigen Handtüchern und Bettwäsche, sondern um den Erwerb von zwei Hotels aus dem Bestand von Lopesan – also um viele Millionen Euro.

    TUI BelekDie Prognosen des Managements hatten sich zuletzt zwar als notorisch zu konservativ erwiesen. Und auch die Q1-Zahlen sollen dem Vernehmen nach wieder bärenstark sein. Dennoch: Für 2014 rechnet IFA Hotel bei leicht rückläufigen Umsätzen mit einem Ergebnis nach Steuern zwischen 10 bis 12 Mio. Euro. Das würde einem Ergebnis je Aktie in der Bandbreite von 0,50 bis 0,60 Euro entsprechen.

    „Die Ausübung sämtlicher Bezugsrechte an der Kapitalerhöhung und die damit einhergehende Erhöhung des Marktwertes der IFA zeigen, dass unsere Unternehmensstrategie auch bei den Teilnehmern des Finanzmarktes Akzeptanz erfahren hat”, sagt das spanische Vorstandsduo im Vorwort des Geschäftsberichts. Das klingt beinahe so, als würden sie gern noch eine weitere Kapitalerhöhung hinterher schieben.

    Den Anlegern wäre es allerdings lieber, wenn die Marktkapitalisierung nicht durch eine Vergrößerung der Aktienstückzahl steigt, sondern zur Abwechslung mal ganz direkt via höherem Kurs. Momentan hat sich der Titel aber ein schattiges Plätzchen ausgesucht. Seit rund einem halben Jahr tut sich performancemäßig nämlich gar nichts mehr – im selben Zeitraum hat die TUI-Aktie um rund 30 Prozent an Wert gewonnen.

    So bleibt es vorerst dabei: Gemessen an der Substanz und der Ertragskraft sollte die IFA-Aktie locker 7 bis 8 Euro wert sein. Doch die wenig transparente Unternehmensführung – gepaart mit dem geringen Streubesitz – lassen den Small Cap zum Hoffnungswert verkümmern. Ein ausgeprägtes Interesse von Lopesan an höheren Aktienkursen ist bislang jedenfalls nicht zu lokalisieren.

    Dieser Beitrag wurde von Gereon Kruse von boersengefluester.de erstellt. 

     



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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    IFA Hotel steht ein heißer Sommer bevor Solche Relationen gibt es auf dem Kurszettel nicht mehr allzu häufig: IFA Hotel & Touristik erzielte 2014 bei Erlösen von 115,72 Mio. Euro einen Jahresüberschuss von 14,06 Mio. Euro – und bringt gerade einmal 110 Mio. Euro auf die Waagschale. …

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