Luftfahrt
Turkish Airlines - zweistelliges Wachstum und Kooperation Lufthansa angepeilt
Die Ziele bei Turkish Airlines sind hoch gesteckt: Das Luftfahrtunternehmen will das bisherige rasante Wachstum fortsetzen und den Umsatz innerhalb der kommenden acht Jahre erneut verdoppeln. „Wir werden bis 2023 auf die doppelte Größe wachsen mit dann 120 Millionen Passagieren und 25 Milliarden Dollar Umsatz“, erklärte Unternehmenschef Temil Kotil in der „WirtschaftsWoche".
Trotz Umsatzdelle zweistelliges Wachstum angepeilt
Zwar gab es in den ersten drei Monaten dieses Jahres eine leichte Umsatzdelle, doch soll diese den Plänen von Turkish Airlines nicht im Weg stehen. So werde auch in diesem Jahr wieder ein zweistelliges Wachstum angepeilt: „Im zweiten Quartal liegt unser Umsatz wieder über Vorjahresniveau, sodass wir am Jahresende wohl zehn Prozent Umsatzwachstum und eine Rendite vor Steuern Zinsen Zinsen und Abschreibungen von 18 Prozent schaffen. Mit solchen Werten können wir praktisch unendlich lange zweistellig zulegen und neue Flugzeuge finanzieren,“ bekräftigte der Manager gegenüber der „WirtschaftsWoche“.
Einigkeit Europas gegenüber Golflinien gefordert
Mit Blick auf die Konkurrenz sprach sich der Chef der Turkish Airlines dafür aus, die Subventionen für Golf-Fluglinien wie Emirates oder Etihad über internationale Organisationen wie die Welthandelsorganisation WTO zu bremsen. „Das ist ein Weg“, sagte Kotil. „Wenn eine Fluglinie in großem Umfang Staatsgeld erhält, müssen wir sie stoppen“, unterstrich der Manager.
Dabei ermahnte Kotil die zerstrittenen Fluglinien Europas in der Frage nach dem richtigen Umgang mit den Golflinien zu mehr Einigkeit. Im Interview mit der „WirtschaftsWoche“ schlug Kotil vor, die bislang in zwei Vereinigungen organisierte Branche nach dem Vorbild der USA in einem Dachverband zu vereinen. „Was die US-Fluglinien politisch stark macht, ist ihre Einigkeit. Ob etablierte Linie oder Low Cost: Alle sind im Verband ‚Airlines For America‘. Sie kämpfen gemeinsam – und das erfolgreicher als wir in Europa – gegen schädliche Regulierungen.“
Auch wolle Kotil die Kooperation mit der Lufthansa wieder verbessern: „Sobald es ein Signal von der Lufthansa gibt, vertiefen wir sofort die Zusammenarbeit.“ Die Kranich-Airline hatte nach Vorwürfen über schwarze Kassen ihre Kooperation bei der gemeinsam mit Turkish Airlines betriebenen Billigtochter Sun Express reduziert.