Abgeltungsteuer
Bankenverband warnt "Vorteile der Abgeltungsteuer nicht über Bord werfen"
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) prüft aktuell die Abschaffung der Abgeltungsteuer und höhere Steuersätze auf Kapitalerträge. Derzeit arbeiten die Finanzminister aus 50 OECD-Ländern an einem automatischen Informationsaustausch von Steuerdaten. Sollte dies umgesetzt sein, könnte in Deutschland die Abgeltungssteuer fallen und höhere Steuersätze auf Kapitalerträge nach sich ziehen. Eine massive Steuer- und Kapitalflucht müsse dann nicht mehr befürchtet werden. Bereits im Jahr 2017 könnte es soweit sein (siehe: Steuerreform: Abschaffung der Abgeltungsteuer? Höhere Steuersätze auf Kapitalerträge!).
Bankenverband warnt: Vorteile der Abgeltungsteuer nicht über Bord werfen
Der deutsche Bankenverband warnt vor einer Abschaffung der Abgeltungsteuer. "Die Abgeltungsteuer hat die Besteuerung von privaten Kapitalanlagen sowohl für die Bürger als auch für die Finanzverwaltung ganz wesentlich vereinfacht", sagte Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, gegenüber der WirtschaftsWoche. Die Abgeltungsteuer sei nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund eingeführt worden, dass das bisherige Recht für den Kapitalanleger kaum noch durchschaubar und auch für die Finanzämter nicht mehr rechtssicher administrierbar gewesen sei. "Es wäre leichtfertig, mit der Forderung nach einer Rückkehr zu einer überkommenen Besteuerung von Kapitalanlagen Steuern zu erhöhen und die unbestrittenen Vorteile der Abgeltungsteuer wieder über Bord zu werfen", so Kemmer.
Nachteil für den Finanzplatz Deutschland befürchtet
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