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    Trading-Tipps  11872  0 Kommentare Prognosen von Börsen-Gurus kaum besser als ein Münzwurf

    Auf dem Düsseldorfer Börsentag, der am 9. Mai 2015 zum 11. Mal von der Börse Düsseldorf veranstaltet wurde (wir berichteten), lag eine Ausgabe des Anleger-Magazins Smart Investors aus. Ich habe die Gelegenheit einer kurzen Pause genutzt, die Lektüre durchzublättern. Dabei fiel mir ein Artikel auf mit dem Titel „Börsen-Gurus - …und sie kochen auch nur mit Wasser“. Demnach kleben manche Anleger förmlich an den Lippen von sogenannten Anlage-Gurus, obwohl Studien und jahrelange Erfahrungen zeigen, dass diese oft falsch liegen.

    Mit einer einzigen spektakulären Vorhersage zum Börsen-Guru

    Tatsächlich ist es so, dass viele der prominenten „Marktschreier“ ihren Ruhm erlangt haben, weil sie durch besonders spektakuläre Prognosen aufgefallen sind, die meist antizyklischer Natur waren und tatsächlich eingetroffen sind – aber oft nur ein Mal.

    Beschwört man in einem starken Bullenmarkt einen Crash am Aktienmarkt herauf, und fallen die Kurse dann kurze Zeit später um 20, 30, 40 oder gar mehr %, dann kann man damit natürlich große Aufmerksamkeit erhalten. Namen wie Jim Rogers, Marc Faber oder Robert Prechter sind dadurch vielen Anlegern ein Begriff.

    Crash-Propheten liegen seit 6 Jahren daneben

    Betrachtet man allerdings die gesamte Bilanz deren Empfehlungen, dann stellt sich schnell Ernüchterung ein. Wäre man Crash-Propheten wie Marc Faber, der aufgrund seiner pessimistischen Prognosen den Spitznamen „Dr. Doom“ erhielt, in den vergangenen Wochen, Monaten oder gar Jahren gefolgt, hätte man die inzwischen 6 Jahre alte Rally an den Aktienmärkten verpasst oder mit Short-Positionen sogar herbe Verluste erlitten.

    Studie zeigt: Prognosen von Börsen-Gurus kaum besser als ein Münzwurf

    In dem Artikel vom Smart Investor erfährt man zum Beispiel auch, dass Rogers Mitte Februar 2013 in russische Aktien investierte, weil diese aus seiner Sicht stark unterbewertet seien. Mit Blick auf den Chart des russischen Aktienindex RTS zeigt sich, wie falsch er damit bislang lag.

    Kursentwicklung des RTS

    Dass er laut dem Artikel auch mit seiner Prognose zum Rohstoffzyklus daneben lag, sind aber nur Einzelbeispiele. Viel aufschlussreicher ist eine von der CXO Advisory Group für die Jahre 2005 bis Ende 2012 durchgeführte Studie. Darin wurden laut Smart-Investor 6.582 öffentliche Investment-Ratschläge von 68 Börsen-Gurus analysiert. Der oben genannte Dr. Doom kommt dabei mit einer Trefferquote von 44,6 % bei 164 Empfehlungen auf Rang 44 und somit nicht gerade gut weg. Selbst der erstplatzierte liegt nur in 68,2 % der 44 Fälle richtig, wobei hier nur ein relativ kurzer Zeitraum von November 2004 bis Mai 2006 betrachtet wurde.

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    Sven Weisenhaus
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    Sven Weisenhaus ist seit Jahren Trader und Börsenexperte. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen. Unter anderem veröffentlicht er seit Dezember 2012 den kostenlosen Börsendienst "Geldanlage-Brief". Zudem gehört er seit einigen Jahren zum Team von www.stockstreet.de und schreibt dort seit Anfang 2016 für den kostenlosen Börsendienst "Börse - Intern". Er hat außerdem die Bücher Das Internet vergisst nie: Chancen und Risiken im Umgang mit persönlichen Daten im Internet* und IT-Prüfungen im Rahmen von Jahresabschlussprüfungen* geschrieben. *Werbelink
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    Verfasst von Sven Weisenhaus
    Trading-Tipps Prognosen von Börsen-Gurus kaum besser als ein Münzwurf Manche Anleger kleben förmlich an den Lippen von sogenannten Anlage-Gurus, obwohl Studien und jahrelange Erfahrungen zeigen, dass diese oft falsch liegen. 6.582 öffentliche Investment-Ratschläge von 68 Börsen-Gurus wurden in einer Studie analysiert. Ergebnis: Prognosen von Börsen-Gurus sind kaum besser als ein Münzwurf.