Libor-Manipulation
BaFin-Bericht belastet Jain und Ackermann in Libor-Affäre
Die deutsche Finanzaufsicht BaFin belastet in ihrem Abschlussbericht zur Libor-Affäre mehrere aktuelle und frühere Top-Manager der Deutschen Bank schwer. Zwar komme die BaFin zu dem Schluss, dass kein Vorstandsmitglied direkt in die Zinsmanipulation des Libor-Satzes verwickelt gewesen sei, schreibt das Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“ unter Berufung auf Kennern des Berichts. Doch beschreibe die Aufsichtsbehörde schwere Versäumnisse bei der Kontrolle von Geschäftsprozessen, in der Organisation und bei der Aufarbeitung der Affäre.
Besonders schlecht kommt in dem Bericht offenbar der scheidende Co-Chef der Deutschen Bank Anshu Jain weg. Auch Ex-Chef Josef Ackermann, der frühere Personalvorstand Hermann-Josef Lamberti sowie sein Nachfolger Stephan Leithner werden belastet.
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Die Deutsche Bank hatte vergangenen Sonntag den Rücktritt von Jain und Kochef Jürgen Fitschen in nächster Zeit bekanntgegeben (siehe: Machtwechsel bei der Deutschen Bank: Anshu Jain und Jürgen Fitschen werfen das Handtuch - Aktionäre jubeln). Als Gründe für die Trennung gelten der zunehmende Druck durch Aktionäre und Aufsichtsbehörden. Einen expliziten Hinweis, dass sie eine Absetzung Jains für angebracht hält, hat die BaFin in ihrem Libor-Bericht zwar nicht gegeben, schreibt der „Spiegel“. Doch in Banken- und Aufsichtsratskreisen heißt es, die Finanzaufsicht sei mit der Geschäftsführung der Deutschen Bank zunehmend unglücklich gewesen.