Apple – böses Omen auch für den DAX?

Die US-Bilanzsaison hat sich gut angelassen mit zahlreichen Quartalsergebnissen, die besser als erwartet ausfielen. Doch gestern bekamen die Technologiewerte deutliche Risse (wer noch schlimmere Risse erleben will, schaltet heute Abend ab 18 Uhr Gib Ihm SauRiß ein;-) mit Apple (schwacher Ausblick), aber auch Microsoft (größter Quartalsverlust der Geschichte) und Yahoo, die allesamt enttäuschten. Kräftige Kursverluste bei United Tech, IBM und Verizon hatten zuvor die Techwerte belastet. In Asien kamen die Zulieferer ebenfalls unter Druck, ähnliches zeigen auch die europäischen Unternehmen wie Dialog und Manz, die mit Apple bisher gute Geschäfte erzielten.

Griechenland, China oder die US-Notenbank mit möglichen Zinserhöhungen in diesem Jahr und der zu Wochenbeginn erfolgte Schock bei den Edelmetallen waren die Belastungsfaktoren des Börsensommers 2015, nun dreht sich alles um die Berichtssaison. Und diese könnte weiter enttäuschen, wenn Apple und die anderen großen Tech-Unternehmen ein Indikator für die weitere Entwicklung ist.

Erstaunlich ist vor allem, wie gut die schwachen fundamentalen Daten zur Charttechnik passen. Nach einer 90-Punkte-Rally im S&P 500 war der US-Leitindex zuletzt wieder an die obere Begrenzung seiner seit dem Frühjahr bestehenden Range gelaufen. Ein direkter Durchmarsch erschien angesichts der Überhitzung kaum möglich, die nun veröffentlichen schwachen Bilanzen lassen den Index erneut nach unten kippen. Somit wurde die Barriere wieder einmal bestätigt und gewinnt an Relevanz.

Dünnes Eis

Die gestrigen Verluste sollten aber nicht überbewertet werden, weder beim DAX noch den US-Indizes ändern sich die technischen Aussichten. Im Gegenteil, mit der nun erfolgten Atempause wird der leicht überkaufte Zustand abgebaut und einige zittrige Hände aus dem Markt gespült.

Die wesentlichen Trends zeigen nach oben, vor allem bei den Schwergewichten. S&P 100 und Nasdaq 100 sind zuletzt auf neue Hochs ausgebrochen, jetzt müssen nur noch die Mid- und Small-Caps nachziehen. Ob dies der Fall sein wird, ist natürlich offen.

Die Marktbreite ist derzeit stark angeschlagen, nur noch 50 Prozent der Aktien im S&P 500 handeln über ihrer 200-Tage-Linie. Große Indizes wie der NYSE Composite weisen sogar eine seit dem Frühjahr bestehende Tendenz von fallenden Hochpunkten auf. Im gestrigen Chart-Webinar haben wir das heterogene Bild ausführlich beschrieben und werden auch heute und morgen noch genauer darauf eingehen. Fazit: Natürlich könnte die Marktbreite besser sein, allmählich wird das Eis dünn. Sollte aber die bisher gute Entwicklung der Schwergewichte auch auf die leichteren Werte übergreifen, geht der nächste Sprung kräftig nach oben.

Lücken werden gefüllt

DAX auf Sicht von 4 Wochen

Der DAX legte seit dem 8. Juli ein beeindruckendes Tempo aufs Parkett und bildete drei klare Kurslücken aus. Heute geht es gleich zur Eröffnung mit einem Sprung runter auf 11.500, im Stundenchart zeichnet sich ein mögliches kleines Island Reversal ab.

Rücksetzer bis 11.420 oder den Monatsmittelwert bei 11.300 sollten einkalkuliert werden. Hier bietet sich dem Index eine gute Stabilisierungschance, von der aus ein neuer Aufschwung starten könnte. Trader können sich mit dem Bull-Schein UZ4VL2 mit Hebel 10 auf die Lauer legen. Das entsprechende Pendant, um auch von kleinen Rücksetzern verstärkt zu profitieren, liegt unter der PA1GN4.

Wer hingegen das hektische Hin und Her meiden möchte und nicht nur stur auf “eine Richtung” setzen will, sollte weiter Inliner im Blick behalten. Mit ausreichend Puffer nach oben und unten sind so ebenfalls attraktive Renditen möglich, auch der Urlaub sollte wesentlich entspannter sein. So bietet die SG6VFY bei Grenzen von 9000 und 14.000 Punkten eine Rendite von 64 Prozent oder 69 Prozent p.a.

Beim Blick auf die Einzelwerte zeigen sich zu Handelsbeginn deutlich die Spuren der gestrigen Apple-Bilanz. Aktien von Dialog übernehmen im HDAX die rote Laterne, auch Manz und Aixtron stehen unter Druck. Wir haben Ihnen für viele Papiere aus der zweiten Reihe zahlreiche Aktienanleihen in die ISIN-Liste gestellt, die aktuell hohe Renditen bieten. Vorbeischauen lohnt sich.