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     686  0 Kommentare Bedeutsame Diskrepanzen an der Wall Street

    Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

    in den USA gibt es derzeit zwei merkwürdige Diskrepanzen zu beobachten – eine fundamentale und eine charttechnische. Die Gründe dafür sind ein wenig versteckt, und gute Zeichen sind beide nicht. Aber der Reihe nach:

    Ein scheinbarer Widerspruch zwischen Konjunktur- und Unternehmenszahlen

    Am vergangenen Donnerstag wurde die erste Schnellschätzung des US- Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das zweite Quartal veröffentlicht. Danach betrug das annualisierte Wirtschaftswachstum gegenüber dem Vorquartal 2,3 %. Gleichzeitig wurde der Wert für das erste Quartal 2015 von zuvor -0,2 % auf +0,6 % nach oben korrigiert.

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    Ein Wachstum von 2,3 % p.a. ist ein vergleichsweise guter Durchschnittswert. Kommentatoren feierten daher dieses Ergebnis auch als „Rückkehr zur Normalität“. Aber wie passt dieses gute Ergebnis zu weiterhin durchwachsenen Daten der US-Quartalssaison (siehe Steffens Daily vom 27.07.2015)?

    Dort stehen die Zeichen nicht auf Wachstum, sondern auf Schrumpfen: Nachdem inzwischen 70 % der Unternehmen des S&P 500 ihre Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt haben, wird das (Umsatz-)„Wachstum“ voraussichtlich negativ ausfallen (-3,1 %). Eine solche Diskrepanz ist außergewöhnlich.

    Die US-Unternehmen tun sich weiterhin schwer

    Um sie zu erklären, ist ein Blick auf die Details nötig. Und dabei ergibt sich, dass aufgrund des schwachen ersten Quartals das Wachstum im ersten Halbjahr gegenüber dem Jahresende 2014 insgesamt nur knapp 1,5 % betrug. Das wiederum ist aber ein eher unterdurchschnittlicher Wert.

    Zudem zeigen die Komponenten des BIPs ebenfalls, dass sich die Unternehmen weiterhin schwertun. So ging das gute Ergebnis des zweiten Quartals vor allem auf das Konto des privaten Konsums. Gleichzeitig stiegen die Importe überproportional an – logisch aufgrund des starken Dollars.

    Es ist also offenbar so, dass die US-Verbraucher vor allem bei billigen Importwaren zugeschlagen haben. Darauf deuten zumindest die Lagerinvestitionen hin, die auf hohem Niveau faktisch stagnierten. Mit anderen Worten: Die Unternehmen haben es trotz eines starken privaten Konsums nicht geschafft, ihre hohen Lagerbestände zu reduzieren. Deshalb haben sie auch kaum investiert: Sowohl die Ausrüstungsinvestitionen (-0,4 %) als auch die Gewerbebauinvestitionen (-1,6 %) gingen spürbar zurück.

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    Jochen Steffens
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    Verfasst von 2Jochen Steffens
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