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    Anlage-Lotse  2410  0 Kommentare Trigger-Wahrscheinlichkeit - Clevere Kennzahl zur Einschätzung von Anlagerisiken

    Aufgrund ihres Teilschutzes sind Bonus Zertifikate gerade bei Privatanlegern sehr beliebt. Sie ermöglichen Engagements am Aktienmarkt bei reduziertem Risiko. Trotzdem besteht bei allen Bonus-Produkten auch das Risiko, dass die Bonuszahlung verfällt, weil der Kurs des Basiswerts während der Laufzeit die Barriere berührt. Dieses Risiko einzuschätzen, ist nicht immer einfach. Die neu eingeführte sogenannte Trigger-Wahrscheinlichkeit bietet dabei eine praktische Orientierungs-  und Entscheidungshilfe.

    Die Citigroup Global Markets Deutschland AG (Citi) veröffentlicht mit der Trigger-Wahrscheinlichkeit tagesaktuell eine Kennzahl, die eine Indikation für die Wahrscheinlichkeit einer Barriereverletzung ihrer Bonus Zertifikate gibt. Christine Romar, Director Warrants & Certificates bei der Citi, spricht im Interview auf wallstreet:online über den Mehrwert und die richtige Anwendung der Trigger-Wahrscheinlichkeit.


    Frau Romar, warum sind Bonus Zertifikate bei Anlegern eigentlich so beliebt?

    Christine Romar: Bonus Zertifikate ermöglichen es Anlegern an steigenden Kursen des jeweiligen Basiswerts teilzuhaben und bieten gleichzeitig durch ihren Sicherheitspuffer einen gewissen Schutz vor Kursrücksetzern. Zusätzlich erhalten Anleger eine Bonuszahlung – und zwar auch dann, wenn sich der Basiswert während der Laufzeit nur seitwärts oder sogar moderat abwärts bewegt hat. Berührt oder unterschreitet der Basiswert allerdings die zuvor festgelegte Barriere, verlieren Anleger den Anspruch auf die Bonuszahlung und es können ihnen Verluste analog zum zugrundeliegenden Basiswert drohen.
     

    Ganz ohne Risiko sind solche Bonus Zertifikate also nicht. Wie können Anleger die Papiere möglichst clever nutzen?

    Romar: Die Barriere hat für jedes Bonus-Produkt eine zentrale Bedeutung. Anleger sollten daher einen der individuellen Risikoneigung entsprechenden Risikopuffer festlegen, der sicherstellt, dass die Barriere bis zum Laufzeitende nicht berührt wird. Natürlich ist dies umso wahrscheinlicher, je weiter die Barriere vom aktuellen Kurs des Basiswerts entfernt ist. Allerdings ist damit auch das Bonus-Level geringer als bei einem Papier mit einer Barriere, die näher am Kurs des Basiswerts liegt. Für Anleger ist es daher zentral, die Wahrscheinlichkeit einer Barriereverletzung innerhalb der Laufzeit einzuschätzen. Dies ist jedoch nicht immer einfach, da man mit bloßer Intuition hier nicht weit kommt und Anleger Risiken auch gerne mal unter- oder überschätzen.
     

    Gibt es denn hier Entscheidungshilfen für Anleger?

    Romar: Als Richtwert haben wir von der Citi für unsere Bonus Zertifikate die sogenannte Trigger- oder K.O.-Wahrscheinlichkeit eingeführt. In Prozent dargestellt, gibt sie in Form einer statistischen Kennzahl tagesaktuell an, mit welcher Wahrscheinlichkeit die jeweilige Barriere des Zertifikats bis zum Laufzeitende berührt oder unterschritten werden könnte. Damit hilft die Trigger-Wahrscheinlichkeit die mit einem bestimmten Zertifikate-Investment verbundenen Risiken realistischer einzuschätzen und ermöglicht beispielsweise auch den besseren Vergleich von unterschiedlichen Papieren. Entsprechend erleichtert die Kennzahl auch die Auswahl einer zum persönlichen Risikoprofil eines Anlegers passenden Kombination aus Bonus-Level und Barriere auf einen bestimmten Basiswert.
     

    Wie bestimmt man die Trigger-Wahrscheinlichkeit von Bonus Zertifikaten?

    Romar: Die Trigger-Wahrscheinlichkeit hängt sowohl von der Restlaufzeit des Bonus Zertifikats als auch der Schwankungsintensität des jeweiligen Basiswerts ab. Für die Berechnung der Schwankungsintensität wird dabei auf die implizite Volatilität zurückgegriffen, da sie – im Gegensatz zu der historischen Volatilität – die zukünftig erwarteten Kursschwankungen darstellt. Sie lässt sich für jeden Basiswert und nahezu jede Laufzeit aus den Preisen tatsächlich gehandelter Optionen errechnen. Da die implizite Volatilität auf den Erwartungen der Marktteilnehmer basiert, zeichnet sie oftmals ein recht treffendes Bild der Zukunft und ist damit für die Berechnung von K.O.-Wahrscheinlichkeiten unserer Meinung nach geeigneter als die historische Volatilität. Gerade starke Kursausschläge wirken sich nämlich auf die historische Volatilität, insbesondere bei Betrachtung mittlerer bis längerer Zeiträume, nur verzögert aus. Bei der impliziten Volatilität fließen extreme Kursschwankungen jedoch direkt mit ein. Für die Citi berechnet die unabhängige SmartTrade GmbH alle zehn Minuten die aktuelle Trigger-Wahrscheinlichkeit jedes einzelnen Bonus Zertifikats. Dafür werden jeweils 50.000 Zufallspfade in einer sogenannten Monte-Carlo-Simulation durchgerechnet. Die aktuellen Daten können auf der Website der Citi unter www.citifirst.de abgerufen werden.
     

    Wie exakt ist denn die so bestimmte Trigger-Wahrscheinlichkeit?

    Romar: Unter den Ergebnissen der getesteten Zufallspfade könnte natürlich gerade jener Zufallspfad fehlen, der am Ende tatsächlich eintritt. Zudem können sich Marktbedingungen bzw. Kurse von Basiswerten schnell ändern. Die Trigger-Wahrscheinlichkeit ist damit immer nur ein Näherungswert und eine Momentaufnahme. Die Kennzahl kann von Null bis 100 Prozent jeden Wert annehmen. Zu beachten ist dabei jedoch, dass aufgrund des Charakters als Näherungswert selbst ein Extremwert von null Prozent keine Garantie für ein Halten der Barriere impliziert.
     

    Was können Anleger aus dieser statistischen Kennzahl herauslesen?

    Romar: Eine Trigger-Wahrscheinlichkeit von zwölf Prozent bedeutet beispielsweise, dass unter Berücksichtigung der Restlaufzeit und der aktuellen impliziten Volatilität des Basiswerts in 88 von 100 simulierten Fällen keine Verletzung der Barriere stattfindet. Damit ist die Gefahr für ein Ausschalten des Bonusmechanismus beim betreffenden Zertifikat gering. Ob das Zertifikat letztendlich aber zu den 88 Prozent mit intakter Barriere oder doch zu den zwölf Prozent zählt, bei denen die Barriere verletzt wird, kann die Kennzahl natürlich nicht vorhersagen. Dennoch bietet die Trigger-Wahrscheinlichkeit Anlegern eine gute Indikation und einen Richtwert, an dem sich Anleger einfacher orientieren können sowie ihre Anlageideen und -entscheidungen auch laufend überwachen und überprüfen können. Wir arbeiten permanent daran, unseren Anlegern Mehrwert zu bieten und sind überzeugt, dass die Trigger-Wahrscheinlichkeit Anlegern die Produktwahl im Bereich der Bonus Zertifikate erleichtert.
     

    Zur Person – Christine Romar
    Christine Romar ist Director Warrants & Certificates bei der Citigroup Global Markets Deutschland AG. Die Produktexpertin ist für den Bereich der Anlagezertifikate bei der Citi verantwortlich.

    Fotos: Citigroup Global Markets Deutschland GmbH





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