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     2062  0 Kommentare RWE-Aktie – reizvoll oder ruinös?

    RWE_Presse_2Nicht nur die Performance-Daten der RWE-Aktie sind beeindruckend, besonders für einen DAX-Wert: Seit Jahresbeginn stürzten die Papiere um 55 Prozent ab, allein in den vergangenen vier Wochen ging es um 30 Prozent nach Süden. Dennoch bleibt das 2016er-KGV von knapp elf vergleichsweise hoch und liegt nur wenig unter dem langfristigen Durchschnitt. Besteht dennoch Hoffnung? Beim Buchwert sieht die Lage schon besser aus, hier beläuft sich der Abschlag auf rund 20 Prozent. Kaum eine andere Aktie im DAX kann bei dieser Value-Kennzahl mithalten, die wir Ihnen in den Webinaren per Tools immer wieder vorstellen. Und auch Dividendenjäger kommen auf ihre Kosten, die Rendite liegt bei rund 4,2 Prozent. Doch gerade das Argument mit der Verzinsung hat natürlich einen Haken. Zwar zählt die RWE-Aktie zu den Papieren mit der höchsten Dividendenrendite im DAX. Allerdings ist die Ausschüttung für die Anleger nur ein sehr schwacher Trost, wenn der Aktienkurs auf Jahressicht um mehr als 60 Prozent kollabiert – hier geht es zum aktuellen Kurs.

    Ohnehin sind die Essener in dieser Disziplin denkbar schlecht. In den vergangenen zehn Jahren holten die Titel nur vier Mal den Dividendenabschlag bis zur nächsten Hauptversammlung wieder auf, wie Daten von boersengefluester zeigen. Keine Aktie im DAX hat eine schlechtere Bilanz – auch wenn der E.ON-Kurs auf dem besten Weg dazu ist.Deshalb fehlten die beiden Versorger auch in unserem großen DAX-Investment-Check seit Ende August. 

    Noch lange nicht über den Berg

    RWE_Presse_1Anleger sollten somit beim Argument „hohe Dividendenrendite“ ganz genau hinschauen. Ohnehin dürfte die Ausschüttung künftig spürbar geringer ausfallen. 2009 erhielten die Aktionäre noch 4,50 Euro je Aktie, 2010 waren es nur noch 3,50 Euro, 2012 zwei Euro und seit 2014 gibt es nur noch einen Euro. Für 2016 droht ein weiterer Einschnitt auf 0,50 bis 0,60 Euro, befürchten einige Investoren. Vorteil für RWE: Bei einer Halbierung der Dividende könnte der Mittelabfluss um rund 300 Mio. Euro sinken.

    Geld, das der Konzern dringend für Investitionen in neue Geschäftsfelder benötigt. Doch die Dividendenkürzungen alleine werden nicht reichen. Operativ ist eine schnelle und nachhaltige Ertragserholung bei der konventionellen Stromerzeugung nicht zu erwarten.

    Vor allem die zahlreichen regulatorischen Vorschriften in Deutschland bleiben herausfordernd. Erst am Dienstag sorgten Meldungen, dass die Rückstellungen der deutschen Energieversorger nicht ausreichen und ein Fehlbetrag von 30 Mrd. Euro droht, für einen zwischenzeitlichen Ausverkauf. Inzwischen wurden die Zahlen vom Bundeswirtschaftsministerium dementiert.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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