Kein Witz – Yellen rechnet noch mit Zinserhöhung
Nach der Rede von Janet Yellen gestern reiben sich Zuhörer verwundert die Augen. Die Chefin der US-Notenbank rechnet weiter mit einer Zinserhöhung in diesem Jahr, obwohl die Notenbank gerade erst ihre Prognosen zum Wirtschaftswachstum revidiert hat. Wie passt das zusammen? Sie geht davon aus, dass die Probleme der Weltwirtschaft die Geldpolitik der USA nicht signifikant beeinflussen werden. Der Dollar stieg nach Yellens Aussage gleich, aber eigentlich wollte man sich bei der Fed mit einer Analyse und Bewertung Zeit lassen, denn die jüngsten Wirtschaftsdaten der USA überzeugen kaum. Geldpolitik, Rohstoffe sowie VW & Co. waren daher auch in unserem gestrigen Webinar die großen Themen – hier alles zum Nachschauen.
Die US-Börsen schlossen gestern den dritten Tag in Folge im Minus, konnten sich aber deutlich von den Tiefständen des Tages entfernen. Das ist etwas Balsam auf die Seele der geschundenen Börsianer. Denn die Verunsicherung ist seit der Fed-Entscheidung in der vergangenen Woche sehr viel größer geworden. Sie spiegelt sich in hohen Ständen bei den Volatilitätsbarometern VDAX-New und VIX aus den USA wider. Mehr als 30 Prozent beim VDAX-New ist derzeit ein hohes Niveau, das sicherlich auch vom Abgasskandal nach oben getrieben wurde.
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Das Thema wird die Märkte noch lange beschäftigen und über den Umweg der Katalysatoren auch die Edelmetalle Palladium und Platin beeinflussen. Beide Edelmetalle werden in Katalysatoren verbaut – Platin bei Diesel- und Palladium bei Benzinmotoren. Daher leidet Platin bei Diesel-Fahrzeugen kräftig unter der Abgasmanipulation und fällt auf ein 6-Jahrestief. Fast 50 Prozent der weltweiten Platinerzeugung wird von der Automobilindustrie nachgefragt. Dagegen wird Palladium in Benzinmotoren verbaut und profitiert von der jetzt gestiegenen Nachfrage nach Automobilen mit Benzinmotoren.