Betrugsserie weitet sich auch
mTAN-Betrug schlimmer als gedacht - Weiterer Mobilfunkanbieter betroffen!
Gestern sorgte ein Hackerangriff auf das mobile TAN-Verfahren für Aufsehen. Heute der nächste Schock: Die Betrugsserie ist umfangreicher als gedacht.
Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte am Dienstag über eine neue Betrugswelle beim Online-Banking mithilfe des sogenannten mTAN-Verfahren berichtet. Demnach gaben sich Betrüger als vermeintliche Mobilfunkhändler aus und verschafften sich auf diese Weise eine zweite SIM-Karte. Damit konnten sie die SMS mit den TAN-Nummern abfangen und heimlich die Konten leerräumen (Mehr dazu hier). Bislang schienen sich die Betrüger dabei vor allem auf Kunden der Telekom zu konzentrieren. Doch nun zeigt sich: Sie sind nicht die einzigen Opfer!
Beim Mobilfunkanbieter Telefónica soll es ebenfalls mindestens einen Betrugsfall geben, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Demnach hätten Betrüger über das mTAN-Verfahren am 29. September insgesamt 10.600 Euro vom Konto eines 74-jährigen Rentners abgehoben. Dieser sei Kunde von Telefónica und nutze den Tarif „Base“. Um das Tageslimit zu umgehen, sollen die Betrüger in mehr als 100 einzelnen Buchungen schrittweise jeweils 100 Euro abgehoben haben. Die Buchungen wurden dem Bericht zufolge über den Zahlungsdienstleister Transact abgewickelt, der unter anderem auch mit dem Apples iTunes kooperiert. Auf Nachfrage des Sohnes des Rentners hieß es vonseiten Telefónicas, dass im Base-Shop am Frankfurter Flughafen eine zweite SIM-Karte für ihn freigeschaltet worden sei. Im Shop selbst will man dagegen eine solche Freischaltung nicht registriert haben. Telefónica betonte jedoch gegenüber der „SZ“, der Fall sei anders gelagert sei als jene bei der Telekom, wollte sich aber nicht weiter dazu äußern.
Neben der Zahl der Betrugsfälle soll auch der entstandene Schaden weit größer sein als bislang angenommen. Nach Informationen aus Polizeikreisen liege die Schadenshöhe nicht bei einer Million Euro, sondern gehe eher in Richtung zwei Millionen Euro.
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