Sportartikelhersteller
Spekulationen befeuern Puma-Aktie: Steht Puma zum Verkauf?
Die einen starten durch, die anderen suchen noch immer vergeblich nach der Erfolgsspur. Während sich Adidas mit eindrucksvollen Quartalszahlen zurückmeldet (siehe hier), steckt Puma weiterhin in der Krise. Mutterkonzern Kering will das offenbar nicht mehr länger hinnehmen und erwägt einen Verkauf.
Acht Jahre und noch immer kein Erfolg in Sicht. Der französische Puma-Mutterkonzern Kering verliert nach Informationen aus Kreisen langsam die Geduld mit seiner strauchelnden deutschen Sportartikel-Tochter. Nach acht Jahren des Bemühens, Puma zum Erfolg zu führen, sei Kering nun offen für einen Verkauf, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Ein formeller Verkaufsprozess werde aber nicht mehr in diesem Jahr eingeleitet, hieß es. Eine Kering-Sprecherin wollte die Informationen auf Bloomberg-Anfrage hin nicht kommentieren.
Anleger reagierten umgehend auf die Verkaufsgerüchte. Die Puma-Aktie notierte am Freitag deutlich im Plus. Sie profitierte auch davon, dass auch das Quartalsergebnis nicht ganz so schlecht ausfiel wie von Analysten erwartet.
Rihanna und Bolt belasten Quartalsergebnis
Eine teure Werbekampagne mit US-Popstar Rihanna und Sprinter Usain Bolt sowie Ausgaben für den Aufbau eigener Geschäfte haben den Sportartikelhersteller Puma im dritten Quartal belastet. Der Rivale von Adidas und Nike litt zudem weiter unter dem starken US-Dollar und dem Wertverfall von Währungen in wichtigen Auslandsmärkten.
Dadurch sank das operative Ergebnis (Ebit) von Juli bis September um gut 11 Prozent auf 41 Millionen Euro, wie der SDax -Konzern am Freitag mitteilte. Damit schnitt das Unternehmen aber besser ab als von Analysten erwartet. Unter dem Strich verringerte sich der Konzerngewinn um fast ein Drittel auf 20 Millionen Euro. Im zweiten Quartal hatte Puma noch Verluste geschrieben.
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Immerhin: Für das Gesamtjahr rechnet die weltweite Nummer drei im Sport weiterhin mit einem währungsbereinigten Umsatz-Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das operative Ergebnis (Ebit) soll zwischen 80 und 100 Millionen Euro liegen - nach 128 Millionen Euro im Vorjahr.
Experte rechnet mit Verkauf in der zweiten Jahreshälfte 2016
Puma versucht sich unter Konzernchef Björn Gulden seit zweieinhalb Jahren an einem erfolgreichen Neustart der Marke. Lange hatte sich das Unternehmen auf den modischen Lifestyle konzentriert und das Thema Sport vernachlässigt.
Laut Berechnung von John Guy, Analyst bei der MainFirst Bank, könnte Puma insgesamt rund 4 Milliarden Euro einbringen. Derzeit ist der weltweit drittgrößte Sportartikelkonzern rund 3,1 Milliarden wert. „Die Spekulationen über eine möglichen Trennung verdichten sich“, sagte Guy. Er rechnet mit einem Verkauf tendenziell in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres. Kering hatte sich 2007 die Kontrolle an Puma für rund 5,3 Milliarden Euro gesichert und hält aktuell 83 Prozent der Puma-Anteile.
Mit dpa-AFX