checkAd

     4140  0 Kommentare Alpha Bank, Piraeus Bank – Griechen noch nicht über den Berg - Seite 2

    Die Perspektiven für die Commerzbank hatten wir nach den jüngsten Quartalszahlen in diesem Beitrag analysiert. Entsprechend finden Sie auf der Long-Seite die WKN SE2A7E (hier klicken) und auf der Short-Seite die WKN CW53PN (hier klicken).

    Geringer Börsenwert spricht Bände

    Nun versuchen die griechischen Banken sich zügig Geld zu beschaffen. Die National Bank of Greece (NBG) will unter anderem Anleihen von rund 800 Mio. Euro in Aktien umwandeln und hat Gläubiger aufgefordert, den Deal anzunehmen. Gleichzeitig steht die türkische Tochter Finansbank zum Verkauf. Die NBG hat im Basisszenario der EZB eine Kapitallücke von 1,57 Mrd. Euro, im Stressszenario sind es 4,6 Mrd. Euro. Mit einem Börsenwert von lediglich 1,05 Mrd. Euro ist die NBG das größte Institut des Landes vor der Alpha Bank (740 Mio. Euro). Der Konkurrent Piraeus Bank will sich Geld über ein Kapitalerhöhung und die Ausgabe von CoCo-Bonds beschaffen. Der Börsenwert von nur 250 Mio. Euro für die Eurobank und von 130 Mio. für die Piraeus Bank zeigt allerdings ganz klar an, wie Anleger die Perspektiven der Institute einschätzen.

    Ein Fass ohne Boden

    Alpha Bank in Euro auf ein Jahr

    Alpha Bank in Euro auf ein Jahr

    Nach der anfänglichen Zuversicht haben die Bankaktien aber wieder kräftig nach unten gedreht. Denn die Investoren konzentrieren sich wieder auf die massiven fundamentalen Probleme der Institute. Die Stresstests der EZB hatten in der Vergangenheit immer das gleiche Bild gezeichnet, nämlich dass die griechischen Institute nicht ganz so viel Geld brauchen wie von Investoren befürchtet. Anschließend kam es aber immer ganz anders als geplant. In den vergangenen Jahren sind zig Mrd. Euro in die Banken geflossen, sei es in Form von öffentlichen Geldern oder durch Finanzspritzen von privaten Investoren. Wegen der zwischenzeitlichen Sorge vor einem Grexit, also dem Austritt Griechenlands aus dem Euro, haben die Kunden seit Anfang 2015 Einlagen rund 40 Mrd. Euro von den Instituten abgezogen.

    Das Risiko ist groß, dass die aktuellen Kapitalspritzen angesichts der schwachen Wirtschaft nur eine Episode in einer langen Serie von Kapitalmaßnahmen sein werden. Beim Blick auf die Fundamentaldaten der Institute wird das allzu deutlich. So ist bei der Piraeus Bank der Anteil der faulen Kredite am gesamten Kreditvolumen im dritten Quartal auf 40,5 Prozent gestiegen. Bei der Alpha Bank ist der Wert auf 36,5 Prozent geklettert. Wie sollen sich die Banken bei einer Arbeitslosenquote von herben 25 Prozent und so hohen faulen Krediten stabilisieren?

    Das Umfeld für die griechischen Banken bleibt sehr schwierig. Die Penny Stocks dürften daher höchstens für Zocker interessant sein.

    Seite 2 von 2



    Daniel Saurenz
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
    Mehr anzeigen
    Verfasst von Daniel Saurenz
    Alpha Bank, Piraeus Bank – Griechen noch nicht über den Berg - Seite 2 Der diesjährige Stresstest der EZB zeigt das alljährlich wiederkehrende Bild. Die griechischen Institute, wie die Alpha Bank und die Piraeus Bank, brauchen nicht mehr Geld als Analysten befürchtet hatten, woraufhin sich die Aktien kurzfristig …